Dienstag, 30. April 2013

Wir folgten dem weissen Hasen in die Galerie


Eine Ausstellung mit dem Titel "Follow the White Rabbit" mussten sich die Kultussen natürlich anschauen. Schon allein wegen diesem Song:


Zu sehen gab es (ja, Vergangenheitsform, die Ausstellung im "Freies Kunstforum" im Berner Altenberg dauerte nur ein Wochenende) Doppelbelichtungen aus dem Hause Jan Hellman:


Für alle, welche die Ausstellung verpasst haben: Hier gehts zur Website des Künstlers.

Sonntag, 28. April 2013

Homestory: Wenn Kultussen zweimal klingeln

Wir haben es wieder getan, und uns in der Wohnung von Frau L. aus B. umgesehen. Im Wohnzimmer hängt ein Werk von Vera Goulart:


Ein Sammelsurium, darunter "Die Faulheit" aus den sieben Todsünden von Greta Eggimann, ein Paradiesvogel des französischen Illustrators Jacques Barraband (1767-1809), ein Jugendstil Pinguin und allerlei Porzellanpapageien:


In der Küche hats Kunsthandwerk aus Lybien:


Selbst im Badezimmer stösst man auf Kunst: Eine Aphrodite der Art Brut Künstlerin Smolenicky:


Nein, das ist kein Original von Chantal Michel. Der Fotograf, der das Bild aufgenommen hat, arbeitet aber tatsächlich mit der Multimediakünstlerin zusammen:


Apropos Chantal Michel: Frau L. servierte einen Gugelhopf, wie ihn jeweils auch Frau Michel auftischt. Kunstvoll bestäubt...


...aber keineswegs selbstgebacken, sondern in der Migros erjagt ;-)


Gut gebrüllt, Frau L.!

10 Gründe für Symbolisten


Die neue Ausstellung des Kunstmuseums Bern versammelt Werke des Schweizer Symbolismus. So viele fantastische Meisterwerke unter einem Dach - da konnte sich die Kultusse kaum mehr losreissen. Hier 10 Gründe, warum auch Sie sich die Schau unbedingt anschauen sollten.

1. Weil man wieder einmal Gelegenheit hat, eines der schönsten Gemälde zu sehen: "Les feuilles mortes" von Ernest Biéler:


2. Und "Die Nacht" von Ferdinand Hodler:


3. Weil selten ausgestellte Werke von Segantini und Böcklin zu sehen sind.

4. Weil man an den ausgestellten Werken von Johann Heinrich Füssli einmal mehr überprüfen kann, dass der Maler einen Fuss-Fetisch hatte:


5. Weil man feststellt, wie aktuell die Aussagen der Werke sind, die ab 1890 geschaffen wurden. Von wegen verstaubte Kunst!

6. Weil man danach dieses Spiel nachvollziehen kann:


7. Weil man vor den Werken wieder einmal die griechische Mythologie rekapitulieren kann. Ausstellungen bilden!

8. Weil es Werke von Carlos Schwabe zu entdecken gibt (siehe Ausstellungsplakat oben).

9. Weil man in Anbetracht von Seeungeheuern, Verzweifelten und Albfiguren realisiert, dass die eigenen Träume doch vollkommen normal sind.

10. Weil - und das darf man in Zusammenhang mit Kunst durchaus sagen - die Bilder grösstenteils einfach schön sind. Beweis?:


Die Ausstellung dauert bis am 18. August.

Stickereien im Kairo

Nein, das ist kein Fallfehler im Titel. Wir sind nicht in Kairo, sondern im Restaurant Kairo in Bern. Dieses präsentiert sich momentan in rustikalem Charme. Besonders hübsch: Die Stickbilder nach Anleitung. Wen erinnern die nicht an die eigene Kindheit?:


Und auch hier treffen wir auf die Kunst des Scherenschnitts, die ja immer noch en vogue ist:


En Guete!

Samstag, 20. April 2013

Zitronenfrische Installation...


...gesichtet im Forum Altenberg, Bern.

Kunstvolle Tischsets

Die Brasserie Lorraine überrascht immer wieder mit kunstvollen Tischsets. Hier eine Auswahl der letzten Wochen:



Und in dem hier dargestellten Garten dürfen wir, so Petrus will, bald auch wieder speisen:

Sonntag, 14. April 2013

Nerdige Töne

Zugegeben, diese Meldung hat im Netz bereits die Runde gemacht: Es gibt ein Onlinemuseum für gefährdete Töne - das Museum of Endangered Sounds. Die Idee gefällt uns so gut, dass wir uns selbst ein paar Gedanken über Geräusche gemacht haben, die wir vermissen und uns zurück in den Alltag wünschen. Dazu gehören:





Und welche Töne möchten Sie vor dem Aussterben schützen?

Freitag, 12. April 2013

artys@work


Eva Inversini tanzt über das Parkett (Kunsthaus Grenchen)


Bernhard Bischoff klebt die Wand an ;-) (Galerie Bischoff und Partner)


Bice Curtiger fährt Töff (Kunstbulletin)


Matthias Frehner ist noch nicht da (Kunstmuseum Bern)


Und die Kultusse kontempliert Kunst (ebenda)

Samstag, 6. April 2013

Wahre Werbung über fehlende Farben


Werbung hat ja bekanntlich nicht immer Recht. Aber dieses Inserat der Nationale Suisse spricht der Kultusse aus dem Herzen, welche diesen Blogeintrag auf ihrem silbrigen Notebook eintippt, während die schwarzen Autos vor der Wohnung vorbeifahren. Immerhin leuchten beim Schreiben die feuerroten Fingernägel in ihrem Blickfeld. Und bald schon werden die farbigen Blumen spriessen. Das verspricht zumindest die Wetter-App auf dem weissen Smartphone...

Freitag, 5. April 2013

Morbide Cornflakes sind auch Kunst


"Franken Berry"? "Count Chocula"? Was haben denn die Figuren aus der Zwischenwelt auf Cornflakes-Packungen verloren? Das fragte sich wohl auch der 1975 geborene Texaner Künstler Tom Holmes und holte die Kartons kurzerhand in den Museumsraum - aktuell in die Kunsthalle Bern. Holmes Arbeiten drehen sich um Grabeskunst. So gesehen passen die morbiden Cornflakesfiguren allemal in sein ironisches Oeuvre. Und finden nicht nur auf Bildern, sondern auch auf "Grabtüchern" ihren Platz:


Als erstes treffen die Besucher der Kunsthalle aber auf diesen schicken Schlitten, der direkt einem Tarantino-Film entsammen könnte. Von "Death Proof" zu Grabeskunst sozusagen:


Weitere Impressionen aus der Ausstellung:



Zu sehen gibt es "Temporary Monument" bis am 26. Mai.

Donnerstag, 4. April 2013

Baum Ahoi


Wir finden: Tätowiert lieber Bäume, statt eure Oberarme. Der Berner Künstler Kaspar Bucher hat diesen  Anker mit Laser in Eschenholz gefräst.  Entdeckt haben wir das Werk in der Galerie Bernhard Bischoff & Partner im Progr. Dort läuft noch bis am 20.4 die Ausstellung "Zwischenspiel" ausschliesslich mit Arbeiten von Kunstschaffenden, die ein Atelier im Progr haben.

Mittwoch, 3. April 2013

Ein Müllsack, der Oppenheim-Brunnen und die Vox Populi


Ist das Kunst im öffentlichen Raum? Die Kultussen sind sich nicht sicher. Immerhin hat die vor einem Jahr ins Leben gerufene Kommission für Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Bern die Absicht, in Zukunft nur noch ephemere Werke anzukaufen. Dies bestätigt die Kommissionsleiterin in diesem Interview. Auch die Tatsache, dass der Sack bloss eine Stunde lang an der Fassade hing, beantwortet die Frage nicht. Denn es könnte sich ja um ein sehr, sehr schnell vergängliches Kunstwerk handeln.

Im Zentrum der Diskussion um Kunst im öffentlichen Raum steht ja zurzeit der sanierungsbedürftige Oppenheim-Brunnen auf dem Waisenhausplatz. Auch darüber berichten die Medien – nachzulesen beispielsweise hier. Wer auf den Link klickt, gelangt unweigerlich auch zu einer Onlineumfrage, ob der Brunnen überhaupt gefällt oder nicht. Dies rief unlängst mehrere Kolleginnen und Kollegen auf den Plan, die sich enervierten, dass man ein solches Werk gar nicht in Kategorien wie schön und unschön einzuteilen habe. Ideologisch gesehen haben sie natürlich Recht und auf einer kunsttheoretischen Ebene spielt es keine Rolle, ob ein Werk schön ist oder nicht. Aber wie sagte schon Meret Oppenheim? „Man soll den Leuten das hinstellen, was ihnen Freude macht.“


Da nun mal Dinge, die wir als schön empfinden mehr Freude bereiten als solche, die wir subjektiv als unschön betrachten, liegt es auf der Hand, dass in einer Diskussion um den Oppenheim-Brunnen zwangsläufig die Frage nach dem Gefallen fällt. Diese Konfrontation mit dem öffentlichen Geschmack ist durchaus angestrebt von der Künstlerin und führt ja nicht dazu, dass der Brunnen, bloss weil er polarisiert, auf ein braves Niveau zurücksaniert werden muss.

Wenn man der Vox Populi das Schön-Unschön-Denken streitig macht, trägt man indirekt zu jenem elitären Diskurs bei, der die Kunst in der öffentlichen Wahrnehmung immer wieder in Verruf bringt. Jede und jeder darf eine Meinung zu Kunst haben, darf einen Brunnen als schön oder hässlich bezeichnen. Die wissenschaftliche Einordnung eines Werks findet ja auf einer anderen Ebene statt. In diesem Sinne: Uns gefällt der Oppenheim-Brunnen. Oder wie sagt man heute? I like!