Diese Woche hat der Nationalrat die Erhöhung des Pro-Helvetia-Kredits abgelehnt. Wer die Debatte verfolgt hat, weiss, dass dies einem Abbau der Förderung für die visuellen Künste in der Höhe von rund 30 Prozent gleich kommt. Die Visarte hat verdankenswerterweise eine Infografik des Nationalrats geschaffen, aus der ersichtlich ist, wer wie abgestummen hat. Eine Grafik, die in Hinblick auf die anstehenden Herbstwahlen gelegen kommt: So kann jeder Kunstinteressierte noch einmal über die Bücher, beziehungsweise seine Wahlzettel, und entscheiden, was er in Zukunft für eine kulturelle Ausrichtung der Schweiz wünscht:
Mittwoch, 28. September 2011
Frucht der Erkenntnis
Was will uns wohl Cuno Amiet mit diesem Selbstbildnis von 1902/1903 sagen? Vielleicht: Una mela al giorno toglie il medico di torno? Entdeckt haben die Kultussen das Gemälde im Kunstmuseum Solothurn, wo zurzeit die Ausstellung "Ferdinand Hodler und Cuno Amiet. Eine Künstlerfreundschaft zwischen Jugendstil und Moderne" läuft. Noch bis am 2. Januar 2012. Guten Appetit.
Montag, 26. September 2011
Leise lauert der Tod....
...und zwar im Lehrerzimmer einer Schule, wo man sich zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau ausbilden lassen oder sich im Bereich Medizin weiterbilden lassen kann. Heute Morgen stiessen die Kultussen ebenda auf einen Früchtekorb und ein Skelett. Wenn das kein perfektes Memento Mori ist.
Mittwoch, 21. September 2011
Hodler, Stauffer, Wölfli, Tobler
Und wieder einmal ein Buchtipp: "Hodler, Stauffer, Wölfli. Eine Berner Parallelgeschichte" (Scheideffer & Spiess, 200 Seiten) vom freien Berner Kunstkritiker und ehemaligen BZ-Kulturchef Konrad Tobler. In seiner Publikation vergleicht er die Oeuvres der drei Berner Künstler Ferdinand Hodler, Karl Stauffer-Bern und Adolf Wölfli, deren Lebensläufe und Themen sich zwar immer wieder berührten, die sich aber trotzdem nicht persönlich kannten. Schön auch, wie der Autor parallel zur Kunst- auch gleich noch die Geschichte der Stadt Bern einbezieht. Ergänzt wird der Text durch zahlreiche, wunderschöne Abbildungen, bei denen die Kultussen ins Schwärmen geraten:
Dienstag, 20. September 2011
Haustiere mit Klasse
"Ein Leben ohne Mops ist möglich aber sinnlos", lautet ein berühmtes Zitat des kürzlich verstorbenen Loriot. Das Gemälde von Charles Burton Barber aus dem 19. Jahrhundert beweist: Man kann sogar lesen, während der Mops brav ruht.
Eine schwarze Katze wie sie der französische Maler und Ilustrator Theophile Alexandre Steinlen (1923 in Paris verstorben) oft malte bringt keineswegs Unglück sondern passt - genau wie ein schwarzes Kleid - immer und überall.
Ein Whippet, auch Windspiel genannt ist nicht nur schnell sondern auch erhaben wie dieser im neoklassizistischen Stil gemalte Kerl beweist.
Goldfische sind nicht die hellsten unter den Tieren und begrüssen einem auch nicht, wenn man nach Hause kommt. Aber dafür haben sie weder Krallen noch Haare und sehen wahnsinnig pittoresk aus. Der schwedische Maler Carl Frederik von Breda (1759-1818) fand sie jedenfalls ein würdiges Sujet.
Papageien hielt sich offensichtlich schon die Mutter Gottes. Entdeckt auf einem Gemälde von Hans Baldung. (15.Jahrhundert) Was für sie gut genug ist, kann auch Ihnen schmeicheln. Und heutzutage ist Vanitas (Eitelkeit und Nichtigkeit) für die der Papagei mit seinem sinnlosen Geplapper in Gemälden oft steht auch keine schlimme Sünde mehr. Oder kennen sie jemanden, der nicht plappert?
Sonntag, 18. September 2011
Der ganz normale (Kunst-)Alltag
Selbst Verweigerer kommen im Alltag nicht um Kunst herum. Wer denkt, die Kunst sei ein Biotop, das keinerlei Einfluss auf seine eigene Welt ausübe, sollte sich mal einen Tag lang achten, wo er überall auf Kunstreferenzen trifft. Die Kultussen haben den Versuch gewagt. Und wurden selbst auf dem Klo fündig.
9 Uhr - Aufwachen in René Magritte:
11 Uhr - Einkaufen mit Roy Lichtenstein:
11.30 Uhr - Bezahlen mit Alberto Giacometti und Sophie Taeuber-Arp:
12 Uhr - Mittagessen mit Andy Warhol:
14 Uhr - Optical Art shoppen:
20 Uhr - Abendessen mit Sandro Botticelli:
23 Uhr - Gutenachtlektüre mit Ferdinand Hodler:
9 Uhr - Aufwachen in René Magritte:
11 Uhr - Einkaufen mit Roy Lichtenstein:
11.30 Uhr - Bezahlen mit Alberto Giacometti und Sophie Taeuber-Arp:
14 Uhr - Optical Art shoppen:
15 Uhr - Rokoko auf der Toilette:
18 Uhr - Apero mit Henri Matisse:
20 Uhr - Abendessen mit Sandro Botticelli:
23 Uhr - Gutenachtlektüre mit Ferdinand Hodler:
Donnerstag, 15. September 2011
Wann platzt die Blase?
"Ist denn schon Buskers?", haben sich die Kultussen heute gefragt, als sie in der Fussgängerzone auf Seifenblasen Künstler stiessen. Seifenblasen finden sich häufig in Barockgemälden als Vanitassymbole, die uns davor warnen, das auch das Schöne und Schillernde vergänglich ist. "Ploff!" und vorbei.
Und so sieht Bern durch die Seifenblase betrachtet aus.
Ein schönes Hobby für schöne Menschen, finden die Kultussen.
Und so sieht Bern durch die Seifenblase betrachtet aus.
Ein schönes Hobby für schöne Menschen, finden die Kultussen.
Der Kulturjournalismus ist tot - lang lebe der Kulturjournalismus!
Die Kultussen haben heute einmal mehr gelesen: „Die Qualität des Kulturjournalismus hat abgenommen.“ Nun ja, das liest man seit Jahrzehnten immer wieder – die Gründerväter (und wenigen –mütter) des Kulturjournalismus drehen sich wohl schon jahrzehntelang in ihren Gräbern herum. Einer der wichtigsten Kritikpunkte, der auch an Podiumsdiskussionen immer wieder laut ausgesprochen wird, ist die fehlende kritische Haltung von Kulturjournalisten. Alles sei nur noch Infotainment, echte Kritik fehle in den meisten Fällen.
Wenn wir uns täglich über die Schweizer Tageszeitungen hermachen, finden wir allerdings immer wieder „traditionelle“ Kritiken. Womöglich lesen die ewigen Nörgler diese Blätter aber gar nicht richtig durch, sondern kritisieren lieber, weil sich dies in der Zeit der Boulevardisierung halt so gehört. Wer nicht kritisiert, liest am Ende noch den Blick – das geht ja gar nicht, oder?
Ein bisschen Selbstreflexion wäre vor allem von Seiten der Kulturschaffenden erwünscht. Denn nicht selten ernten Kultussen wie wir böse Schelte, wenn sie es denn mal wagen, kritisch zu schreiben. Dann heisst es immer gleich: „Also ich bevorzuge den New Journalism.“ Oder dann sind die Schreiberlinge gleich „inkompetent“, denn wer ausser dem Künstler selbst kann schon die Qualität seines Werks richtig einschätzen? Eben.
Bevor man also den Kulturjournalismus einmal mehr geistig beerdigt, könnte man doch auch einfach froh sein, dass es ihn überhaupt noch gibt. Und, bleiben wir journalistisch objektiv: Genauso, wie nicht alle Kulturartikel gelungen sind, genausowenig überzeugen alle geschaffenen Kunstwerke. Das sollte man trotz New Journalism und Boulevardisierung schreiben dürfen – ohne gleich davon auszugehen, dass die Qualität in der Kunst abgenommen hat.
Mittwoch, 14. September 2011
Höhlenmalerei?
Sieht das nicht wahnsinnig interessant aus? Nein, nein es handelt sich nicht um prähistorische Höhlenmalerei. Die Kultussen haben lediglich versucht im Kaffeesatz zu lesen. Was erkennen Sie in diesen Mustern? Positive Deutungen werden dankend entgegengenommen. Aber sagen Sie ja nicht Sie würden Dante Alighieris Inferno sehen oder so. Dann hat das nämlich etwas mit Ihnen selbst zu tun. Jawohl!
Samstag, 10. September 2011
Was ist arte povera?
Wenn der Wasserstrahl ein Loch in Ihre Seife bohrt und dabei eine klassisch moderne Skulptur entsteht.
Donnerstag, 8. September 2011
Apocalypse Now
Wenn Vögel ohne erklärbaren Grund tot vom Himmel fallen, dann droht der Weltuntergang, meinen manche Paranoiker. Mit "Der Himmel wird uns Zeichen geben" nimmt das Künstlerduo huber.huber diesen Gedanken auf. Und zwar im Treppenhaus des Warenhauses Loeb. Während wir fröhlich dem Konsum frönen, werden die herunterstürzenden Vögel von Etage zu Etage mehr. Deshalb lasst uns in den Globus fliehen, wo es keine Kunst, dafür aber die tolleren Kleider gibt. Gut gekleidet überlebt man schliesslich auch "Die Vögel", wie schon Tippi Hedren uns lehrte.
Ausstellung: Bis am 17. 12 im Treppenhaus des Warenhauses Loeb, Bern. www.etagen.ch
Sonntag, 4. September 2011
Collier
Kultussen sind wie Elstern. Was glänzt und glitzert, das zieht uns magisch an. So auch dieses Collier aus Paillletten. Erblickt im Museumsshop der Fondation Beyeler in Riehen. Zu haben für 160 Franken.
Abonnieren
Posts (Atom)