Dienstag, 30. Oktober 2012

Was guckst du?


Dieser Hybrid-Zwerg (ein wenig von Velazquez, ein wenig von Botero inspiriert) schaut ein Video, auf dem die Kamera  einer Lichtschau auf einer leeren Tanzfläche in einem Nachtclub folgt. Es handelt sich um eine von vielen genial-grotesken Arbeiten des Lausanner Künstlers Denis Savary. Nous trouvons assez horrifiant votre guignol, Monsieur!

Ausstellung: Bis am 9.12 in der Kunsthalle, Bern. 

Montag, 29. Oktober 2012

Engel bei Klee und im Schnee

Das passt ja: Während man draussen die ersten Schneeengel des Jahres machen kann, präsentiert das Zentrum Paul Klee die Engel-Darstellungen des Berner Künstlers, zusammen mit Werken aus Kino und Gegenwartskunst. Dazu gehören Wim Wenders "Der Himmel über Berlin" oder Ausschnitte aus Charlie Chaplins "The Kid".

Ein besonderer Gast: Klees "Angelus Novus", der erst zum zweiten Mal vom Isreal Museum in Jerusalem angereist ist:


Und wer sich seit dem Einstiegssatz fragt, was denn genau ein Schneeengel ist, findet hier eine entsprechende Anleitung (und falls bereits alles weggeschmolzen ist: Der nächste Schnee kommt bestimmt!):


Die Ausstellung ist bis am 20. Januar zu sehen.

Sonntag, 28. Oktober 2012

Was tun bei Schnee?


Machen Sie es wie die Kultussen: Jeden Tag eine Schneeballschlacht...


Aber verstecken Sie sich gut, wenn Sie aus versehen eine Kugel ans Fenster ihrer grimmigen Nachbarin ballern...


Trotzen Sie der Kälte mit Eleganz und Würde....


Und ziehen Sie sich warm an...


Wir empfehlen einen Muff: Sieht doch pittoresk aus, oder?

The artiste was not present...


Gestern gingen die Kultussen ins Kino Kunstmuseum, wo diese schöne Geisha im Programm-Leuchtkasten in poetischem Licht verschneit wurde, was ein sublimes Bild ergab. Fazit: Nächstes Mal reisen wir im Winter nach Japan.


Doch wir kamen natürlich, um diesen Film zu sehen. Schliesslich wollten wir uns den Dok über Marina Abramovic, der Grossmutter (sieht alles andere als wie eine Grossmutter aus) der Performance-Kunst, nicht entgehen lassen. War dann auch ziemlich interessant. Einziger Wehrmutstropfen: Wir haben wirklich unter jedem Kinostuhl nachgeschaut, aber wir stellten enttäuscht fest: The Artist was not present! Wir haben dann laut gerufen "Maaaarinnnaaaa where are youuuu?". Schliesslich hat man uns gebeten, den Kinosaal zu verlassen. Manche Performances brauchen eben Zeit, bis sie vom Publikum verstanden werden.

Kommende Vorstellungen: www.kinokunstmuseum.ch

Cartoon: Grosse Torte für Kunstgeniesser

Ein ganzes Jahr lang feierte die Galerie Rigassi in Bern mit einer Ausstellungsreihe ihr 20-Jahre-Jubiläum. Heute (28.10.) lädt sie mit offenen Türen noch einmal zum Anstossen. Grund genug für die Kultussen, diesem langfristigen Geburtstag ein Cartoon zu widmen:


Happy Birthday (immer noch)!

Samstag, 27. Oktober 2012

Arty Farty Wedding Cakes

Hochzeiten haben ja mittlerweile immer Saison, darum müssen wir mit diesem Post nicht bis zum nächsten Wonnemonat zuwarten. Das New York Magazine publizierte kürzlich einen Artikel zu zwei unserer Lieblingsthemen: Kunst und Kuchen. Eine 28-teilige Bildstrecke zeigt Hochzeitstorten, die von Gemälden und Stilrichtungen beeinflusst sind. Etwa dieses tolle Exemplar:


Das erinnert uns doch an einen anderen Post von dieser Woche...
Den ganzen Artikel gibts übrigens hier.

Freitag, 26. Oktober 2012

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Gender-Klischees mit Roy Lichtenstein

Heute im World Wide Web entdeckt: eine Werbung von Bodyshop, inklusive Kunstreferenz:


Ob der US-Künstler Roy Lichtenstein (1923-1993) wohl Freude daran hätte, dass die Werbeindustrie seinen Stil für die Aussage "Frau, schrei vor Freude, wenn du was kaufst"* missbraucht? Nun gut, als Pop-Art-Künstler hätte er daran vielleicht sogar seine Freude :-)

* Ähnlichkeiten zu einem aktuell weit verbreiteten Werbeslogan sind rein zufälliger Art

Mittwoch, 24. Oktober 2012

Was tun bei Nebel?


Nicht verzweifeln: Manchmal liegen die schönsten Dinge im Verborgenen - ui, das war jetzt aber ganz schön philosophisch!


Es folgen die Tipps: Übernachten Sie in einem Schloss oder meinetwegen in einer Kirche, das hat jetzt besonders viel Stil...


Dort erzählen Sie sich dann in intimer Atmosphäre...


 gruselige Geschichten...


danach flanieren Sie über einen Friedhof...


Wenn Ihnen das alles zu pubertär ist, machen Sie halt einen Winterschlaf.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Joachim Sputnik


Dieses Buch müssen Sie unbedingt haben. Besonders dann, wenn Sie - wie die Kultusse - zu den Auserwählten gehören und ihr Porträt auch darin vorkommt. Jonas Baumann, der unter seinem Künstlernamen Joachim Sputnik das Projekt «In Your Face Book» betreibt, ist der vielleicht interessanteste Porträtist unserer Zeit.


Manch grotesker Kerl begegnet einem beim Durchblättern dieser schönen Fiebel...


Auch die Mädchen sind konfus-abstrus...


und die Tiermenschen düster. Heute lacht das Gesicht ? Von wegen.


Heute lacht das Gesicht von Jonas Baumann. 288 Seiten, Fr. 36.- erschienen im Verlag Hafenpiraten. www.hafenpiraten.ch

Montag, 22. Oktober 2012

Kunst bedeutet Arbeit!

Dieses hübsche Mousepad ist auch ein Notizblock:


Mitgebracht aus Wien von unserer treuen Leserin M.K. aus B., danke!

Freitag, 19. Oktober 2012

Raetz blickt zurück, die Kultusse sieht Gelb


Golden ist der Herbst, Gelb ist die Frau sagen wir uns und fahren nach Basel...


natürlich nicht zu Gigi Oeri zum Kaffee, sondern ins Kunstmuseum...


an die PK zur Ausstellung "Markus Raetz Zeichnungen".


Der Meister selbst (rechts) ist anwesend. Diese Dame mit der aufgedruckten Zeitung auf ihrem Mantel muss eine Journalistin sein. Das nennt sich vielleicht noch Identifikation mit dem eigenen Beruf.


Doch wer wagt sich hier - nebst der Kultusse - Gelb zu tragen?


Oh Schreck! Alle haben wohl heute Morgen in die Senftube gelangt.


Sogar die höchst eigenwillige Kulturjournalistin Barbara Basting scheint den Trend mitzumachen.


Und auch Markus Raetz, der Farben doch nur ganz spärlich einsetzt, liebt offensichtlich.... Gelb!


Am Abend treffen wir R.W aus B. und sie trägt...auch... irgendwie was Gelbes.


Und vor unserer Haustür ist tatsächlich ein - na Sie wissen schon - Auto parkiert.

Schliesslich gehen wir nach Hause und essen eine Banane. Kommt jetzt auch nicht mehr drauf an.


Ausstellung: Markus Raetz Zeichnungen, bis am 17.2  im Kunstmuseum Basel. 

Turnen für die Kunst

Wer erinnert sich noch an die Fitnesssendungen, die jeweils im morgendlichen TV liefen und die mittelalterlichen Zuschauer aufforderten, ihr linkes Bein jetzt zu heben und nun den rechten Arm zu kreisen? Wer dieses Mitmach-Geturne vermisst, kann sich in die Passage zwischen Berner Marktgasse und Schmiedenplatz begeben. Dort lässt es sich im Auftrag der Kunst turnen:


Wer sich vor dem Bewegungssensor nicht ganz blöd anstellt, kann seine Lieblingsfarbe über die beleuchteten Schaufenster "schiessen":


Dahinter steckt kein Fitnesszentrum, sondern die Schule für Gestaltung Bern und Biel. Viel Spass beim nächsten Stadtbesuch!

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Sind wir nicht alle ein bisschen Pelztasse?

Sehen die Kultussen doppelt? Aber nein, die neue Ausstellung im Kunstmuseum Bern, "Merets Funken", zeigt, wie junge Schweizer Kunstschaffende das Erbe der grossen Meret Oppenheim antreten. 2013 wäre die 1985 verstorbene Künstlerin 100 Jahre alt geworden. Heute Abend wird die Hommage-Ausstellung von Kuratorin Kathleen Bühler eröffnet. Bühler selbst trägt ihre "Hommage" auf dem Kopf, wie dieser Fotobeweis zeigt:


Im Ausstellungsraum sieht die Verdoppelung zum Beispiel folgendermassen aus:

 

Ausstellung: bis am 10. Februar 2013, Kunstmuseum Bern. Vernissage: 18. Oktober, ab 18.30h.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Im Garten der Lüste

Heute entdeckten die Kultussen beim Eingang zur Berner Münsterplattform eine Informationstafel mit dem wundervollen Zitat aus dem Jahr 1531: "Die Kirche zur Predigt, den Garten zur Lust."

Die Kultussen haben den herbstlichen Spaziergang im "Garten" jedenfalls sehr genossen:

Sonntag, 14. Oktober 2012

Sechs Wege aus der Kunstkrise

Die Hälfte der Kultussen durchlebt grade eine Kunst-Krise. Will heissen: Wenn sie irgendwo ein Museumsplakat sieht oder eine Person, die mit einer Zeichenmappe bewaffnet unter den Lauben schlendert, bekommt sie „Büggeli“, wie man in Bern so schön sagt. Dies hat 3 Gründe:

- Seit Jahren dominiert das Thema Kunst ihren Berufsalltag.
- Es gibt einfach verdammt viel Kunst. Immer. Überall.
- Manchmal verleidet einem halt auch etwas, das man eigentlich ganz gerne mag.

Jetzt sucht die Kultusse Wege aus der Krise. Sie könnte...

A. Ihre Aggression an einem Werk auslassen und es aufschlitzen, wie Lucio Fontana:

 

B. Maurizio Cattelan klebte einst einen Galeristen an die Wand. Die Kultusse könnte einen Künstler an die Wand kleben:

 

C. Sie könnte damit anfangen, wie Christo Museen zu verhüllen. Damit sie die Institutionen eine Weile nicht mehr sehen muss:

 

D. Wie Paul Gauguin könnte sie sich in die Südsee absetzen und nach neuer Inspiration suchen:

 

E. Sie könnte im Gespräch mit Kunstmenschen einfach „einfrieren“ – eine Art Erwin Wurm’sche One Minute Sculpture:

 

F. Eine Hornbrille zertreten:

 
Nach dem Verfassen dieses Beitrags geht es der Kultusse schon erheblich besser. Kunst kann eben vieles. Sogar über eine Kunst-Krise hinweg helfen!

Freitag, 12. Oktober 2012

Auf der Suche nach der verlorenen Ziege


Gestern fuhren die Kultussen mit dem Poschi nach Kirchlindach in die Klinik Südhang, ehemals "Nüchtere" genannt, heute politisch korrekt "Kompetenzzentrum für Sucht und Mensch". Ein wenig Nüchternheit könnte zwar auch uns nicht schaden, aber wir wollten uns natürlich nicht ausnüchtern lassen, sondern kamen der Kunst wegen....


Ernst Oppliger präsentiert nämlich zurzeit im Kutscherhaus seine filigranen, meist von der Natur inspirierten Papierschnitte.


Oft "schmuggelt" er in seine komplexen Strukturen Ziegenköpfe oder Silhouetten der bekanntlich sturen Tiere rein. Für den Künstler ist die Ziege ein perfektes Alter Ego. "Ziegen gefallen mir aufgrund ihrer frechen Art. Im Gegensatz zu den braven Schafen kann man sicher sein, dass sie immer versuchen werden auch ausserhalbs des Hags zu fressen", so der Schnittmeister. Wer sieht sie?


Wie konzentrierten uns schliesslich auf den Leoparden... und brauchten sehr lange...


...bis wir in dessen Muster die Silhouette einer kleinen Ziege erkennen konnten. Und Sie? Wer sieht, das, was ich nicht seh? Mähhhh!

Ausstellung: Bis am 28. Oktober, Klinik Südhang, 3038 Kirchlindach. Öffnungszeiten: Do, 14-18 Uhr. Fr,  14-21 Uhr, Sa, 14-18 Uhr, So 11-18 Uhr.