Samstag, 31. August 2013
Auf Tiger komm raus
Heute ging es in Berns Innenstadt wieder einmal tierisch zu und her punkto Streetperformance. Ein Tiger verteilte Propagandamaterial zur Freilassung aller Raubtiere, während im Käfig die Zoo-Wärterin darauf wartete, von ihm gefressen zu werden.
Es ist Sommer, es ist Sommerakademie (Part IV)
Noch bis heute arbeiten 12 Fellows im Rahmen der Sommerakademie des Zentrums Paul Klee in Bern. Die Akademie, geleitet von der südafrikanische Künstlerin Sue Williamson, steht unter dem Motto «You are HERE. Here is wherever I lay my head». Auf dem Kultussen-Blog melden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmen mit Fotobeiträgen zu Wort, beziehungsweise zu Bild.
Heute mit Impressionen von den Atelierbesuchen im Progr:
www.sommerakademie.zpk.org
Warum sind Performancekünstlerinnen schön?
Seit den Sechzigerjahren wehren sie sich
gegen Rollenklischees, hinterfragen das Frausein, distanzieren sich vom Schönheitswahn
der Film-, Musik- und Modebranche, halten uns den Spiegel vor – und wollen vor
allem eins nicht: nur erotisch sein. Schliesslich sind sie
Performancekünstlerinnen und nicht Playboy-Häschen.
Trotzdem fällt auf: Ein Grossteil der
Performerinnen ist schön. Und schlank. Obwohl es ja gerade in dieser Sparte
keinen Unterschied machen sollte, ob eine Künstlerin schwabbelige Oberschenkel
oder Pickel hat.
Veto, werden Sie jetzt rufen. Und
vielleicht Annie Sprinkle anno 2013 als Argument hervorholen. Aber googeln Sie die
Sprinkle mal – dann werden Sie sehen, dass auch sie attraktiv angefangen hat. Von Hannah Wilke, Ana Mendieta, Valie Export oder Marina Abramović ganz zu schweigen.
Unsere Beobachtung trifft im Übrigen auch
auf Performerinnen zu, bei denen Geschlechterfragen nicht im Zentrum stehen. Denken
Sie mal an die Performerinnen aus der Schweiz, Lara Stanic oder Ka Moser zum
Beispiel. Die eine jünger, die andere älter, beide schön (ja, ja, wir wissen,
schön ist objektiv).
Den eigenen Körper für die Kunst zur Schau
stellen, erfordert einiges an Selbstvertrauen. Vielleicht fühlen sich schöne
Frauen einfach wohler in ihrer Haut und können diese entsprechend unbefangen
zeigen. Womöglich hat aber auch Carolee Schneemann recht. Als sie 2008 in Bern
auftrat und gefragt wurde, warum sie und ihre Berufskolleginnen schön waren, beziehungsweise sind,
antwortete sie:
„Schöne Frauen erhalten mehr
Aufmerksamkeit. Wir haben diese über unsere Körper auf unsere Anliegen gelenkt.“ Alles
Femen, oder?
Freitag, 30. August 2013
Künstlerin sucht neues Zuhause
Zurzeit wirkt die Künstlerin Chantal Michel noch in der Villa Gerber Thun. Doch Ende Jahr muss sie aus der ehemaligen Direktorenvilla der Käserei ausziehen. Darum sucht Michel, die zuvor schon im Schloss Kiesen gelebt hatte, nach einer neuen Wirkungsstätte. Wer etwas kennt, kann sich bei der Künstlerin melden: 031 311 21 90. Wir sind schon mal gespannt, wo sie ihr Weg dieses Mal hinführen wird. In eigenen Worten sucht sie:
"Eine stillgelegte Fabrik,
eine verfallene Hütte, ein moderner Bau, ein Waldhaus, ein Glashaus, ein
vergessenes Schloss, einfach ein Haus. Ein kleines oder grosses, ein leeres
oder volles, ein neues oder altes, in der Höhe oder im Tal, im Grünen oder im
Grauen, schlicht oder kurios, für ein paar Jahre oder auch für immer."
(Bild: Chantal Michel via Atelier Richner)
Donnerstag, 29. August 2013
Es ist Sommer, es ist Sommerakademie (Part III)
Bis am 31. August arbeiten 12 Fellows im Rahmen der Sommerakademie des Zentrums Paul Klee in Bern. Die Akademie, geleitet von der südafrikanische Künstlerin Sue Williamson, steht unter dem Motto «You are HERE. Here is wherever I lay my head». Auf dem Kultussen-Blog melden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmen mit Fotobeiträgen zu Wort, beziehungsweise zu Bild.
Heute mit Impressionen der ersten Akademiehälfte:
www.sommerakademie.zpk.org
Mittwoch, 28. August 2013
Es ist Sommer, es ist Sommerakademie (Part II)
Bis am 31. August arbeiten 12 Fellows im Rahmen der Sommerakademie des Zentrums Paul Klee in Bern. Die Akademie, geleitet von der südafrikanische Künstlerin Sue Williamson, steht unter dem Motto «You are HERE. Here is wherever I lay my head». Auf dem Kultussen-Blog melden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmen mit Fotobeiträgen zu Wort, beziehungsweise zu Bild.
Heute mit Bildern von den Werkpräsentationen:
Fellows 2013: Kaya Behkalam (Germany/Iran/Egypt), Stefan Benchoam (Guatemala), Sarah Browne (Ireland), Federica Bueti (Italy/Germany), Onejoon Che (South Korea), Shuruq Harb (Palestine), Andrew Kerton (UK), Jelena Martinovic (Switzerland), Jillian Mayer (Cuba/USA), Mi You (Chinese/Germany), Marina Naprushkina (Belarussia/Germany), Lerato Shadi (South Africa/Germany).
www.sommerakademie.zpk.org
Schnüsi-Büsi
Diese Brosche hat die Kultusse heute im Museumsshop des Museums Bellerive in Zürich erstanden. Dort läuft noch bis am 12. Januar 2014 die Ausstellung "Im Reich der Falten-Modedesign und Textilkunst aus Japan". Wir finden unser Kätzli absolut "Kawaiiiii"! (japan. für schnüsig) Und empfehlen die Schau mit vielen Stücken von Issey Miyake, dem Zen-Meister der Mode.
www.museum-bellerive.ch
Dienstag, 27. August 2013
Veruschka & Vincent
Was haben Vera Lehndorff alias Veruschka und Vincent Van Gogh gemeinsam? Beide sind spannende Menschen, beide litten an Depressionen, beide sind Kult und wir haben von beiden innert kürzester Zeit die Biografie verschlungen. Voilà:
Science is Art
Erkennen Sie, von wem diese beiden Kunstwerke stammen? Nein? Keine Angst, Sie sind kein Kunstbanause, denn es handelt sich bei diesen Abbildungen um wissenschaftliche (Kunst-)Projekte. Die obere Abbildung zeigt ein elektromagnetisches Bild, die untere eine Bakterienkultur. Wer sich für jene Sphäre interessiert, in der sich Kunst und Wissenschaft überschneiden, dem sei ein Besuch auf dem Blog "It's Okay To Be Smart" empfohlen. Viel Spass beim Surfen!
(Bilder von "It's Okay To Be Smart")
Montag, 26. August 2013
Es ist Sommer, es ist Sommerakademie (Part I)
Bis am 31. August arbeiten 12 Fellows im Rahmen der Sommerakademie des Zentrums Paul Klee in Bern. Die Akademie, geleitet von der südafrikanische Künstlerin Sue Williamson, steht unter dem Motto «You are HERE. Here is wherever I lay my head». Auf dem Kultussen-Blog melden sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmen mit Fotobeiträgen zu Wort, beziehungsweise zu Bild.
Heute Onejoon Che mit unserem liebsten Kunstgadget:
Fellows 2013: Kaya Behkalam (Germany/Iran/Egypt), Stefan Benchoam (Guatemala), Sarah Browne (Ireland), Federica Bueti (Italy/Germany), Onejoon Che (South Korea), Shuruq Harb (Palestine), Andrew Kerton (UK), Jelena Martinovic (Switzerland), Jillian Mayer (Cuba/USA), Mi You (Chinese/Germany), Marina Naprushkina (Belarussia/Germany), Lerato Shadi (South Africa/Germany).
www.sommerakademie.zpk.org
Samstag, 24. August 2013
I heart Kunsthalle
Es ist Wochenende und somit haben wir alle
etwas Zeit, über die Kunsthalle Bern nachzudenken. Oder ihr sogar einen Besuch
abzustatten, denn zurzeit läuft dort die Ausstellung der US-Künstlerin Virginia
Overton. Nie gehört? Gut so, schliesslich ist es die Aufgabe der Kunsthalle,
uns mit neuen Positionen der Gegenwartskunst zu überraschen.
Die Kunsthalle kontert aber nicht nur mit
dieser exemplarischen Schau die politischen Forderungen, die Institution am
Helvetiaplatz aus Spargründen zu schliessen. Letzte Woche schaltete sie die längst
überfällige neue Website auf, die nun endlich bildschirmfüllend daherkommt. Internettechnisch
hat die Kunsthalle also den Sprung von den – schätzen wir mal – Sechzigerjahren
ins 21. Jahrtausend geschafft.
Überhaupt scheint der neue Leiter Fabrice
Stroun die Stätte der Hochkultur, die lange genug ein eigenbrötlerisches Dasein
im Schatten des historischen Museums geführt hat, zu öffnen. Die Kunsthalle
partizipiert an der Aktion „Gratis ins Museum“, und am Donnerstag gabs
eine gemeinsame Massenvernissage von Kunstmuseum Bern, Zentrum Paul
Klee und Kunsthalle.
Während die Politiker den Sparkurs
weiterverfolgen, diskutiert die Tagespresse über die Rolle der Kunsthalle im
Zeitalter, in dem auch traditionelle Kunstmuseum im Gegenwartsbecken fischen.
Eine Diskussion, an der sich Stroun nun mit einer schriftlichen Stellungnahme
beteiligt.
Gleichgültig, was am Ende rauskommt: Es ist erfreulich zu sehen, dass die Kunsthalle wieder einmal polarisiert, aufregt, anregt, Feuer entfacht, inspiriert – und schliesslich breit wahrgenommen wird. Und wer weiss. Wenn das so weitergeht und sich die hitzige Debatte auch im Programm widerspiegelt, vermag die Kunsthalle ja Bern tatsächlich wieder einmal auf die internationale Kunstkarte zu hieven.
Gleichgültig, was am Ende rauskommt: Es ist erfreulich zu sehen, dass die Kunsthalle wieder einmal polarisiert, aufregt, anregt, Feuer entfacht, inspiriert – und schliesslich breit wahrgenommen wird. Und wer weiss. Wenn das so weitergeht und sich die hitzige Debatte auch im Programm widerspiegelt, vermag die Kunsthalle ja Bern tatsächlich wieder einmal auf die internationale Kunstkarte zu hieven.
PS: Wer seine Unterstützung für die
Kunsthalle öffentlich kundtun möchte, kann auf der Kunsthalle-Website die
Petition „Wir leisten uns eine Kunsthalle“ unterschreiben.
Achtung Art Freaks
Postkarten von Olaf Breunings Art Freaks - als Kunstwerke bemalte Menschen - kann man gratis im Zentrum Paul Klee mitnehmen. Wir geben zu: Wir haben ein wenig gehamstert. Ist ja auch schwierig, sich zwischen Sherman und Takashi zu entscheiden. Dafür verweisen wir jetzt erneut auf das schöne Projekt "The Grid", das sich auf facebook.com/zentrumpaulklee oder twitter.com/zentrumpaulklee verfolgen lässt. Keiner werfe den ersten Ball!
Freitag, 23. August 2013
Rumhängen mit den Solter-Mannen
Mit wem hängt denn die Kultusse in Thun rum?
Mit den Solter-Männern, die zu Ehren der fleissigen Schlosser-Gesellen aufgestellt wurden. Diese waren zwischen 1924 und 1997 für die Thuner Schlosserei Soltermann tätig. Die Skulpturen wirken so lebensecht, als hätten sie das Areal nie verlassen:
Donnerstag, 22. August 2013
Immer noch witzig!
Auch nach all den Monaten können wir immer noch über den Monchichi-Jesus lachen :-) Nun soll die 82-jährige "Künstlerin" die Hälfte aller Einnahmen erhalten, welche die spanische Gemeinde Borja dank ihrer ungewöhnlichen Restauration macht. Wir finden: Zu Recht, der Kunstmarkt hat gesprochen!
(Bild "The Poke Blog")
Mittwoch, 21. August 2013
Die Kultusse trifft ins Grüne
Olaf Breuning wirft den ersten Ball auf seine Installation "The Grid" im Zentrum Paul Klee. Er braucht einen zweiten Anlauf. Es gilt einen mit Farbe gefüllten Becher zu treffen. Wenn alle 900 Becher von den Besuchern getroffen wurden und ihre Farbe verspritzt haben, wird das Raster, indem die Behälter stehen, entfernt und - tataa- wir haben ein Werk der klassischen Moderne vor uns.
Yves Netzhammer hat wie alle anderen Gäste nur einen Versuch und schiesst daneben. Pfff...
Nun, Sie werden es vielleicht nicht glauben, aber die Kultusse hat tatsächlich getroffen und zwar mitten ins Grüne. Die Hoffnung stirbt zuletzt - das haben wir doch jeweils beim Ballweitwurf im Turnunterricht gedacht. Wäre es dort um Kunst gegangen, hätten wir uns mehr angestrengt. Jawohl Herr Hostettler.
Die Kunst bestimmt das Leben
Heute unterbreiten wir Ihnen einen fürs digitale Zeitalter unverschämten Vorschlag: Setzten Sie sich zurück und schauen Sie sich eine ganze Stunde lang diesen tollen BBC-Dokfilm zum Thema "How Art Made The World" an. Es handelt sich um Teil 1 einer ganzen Serie, die aufzeigt, wie unsere visuelle Wahrnehmung von der Kunst beeinflusst wird und warum Kunst seit Anbeginn der Menscheheit ein Teil unseres Alltags war.
Dienstag, 20. August 2013
Im Wallis sind Flöhe Kunst
Die spinnen, die Walliser. Am Fusse der Grimsel findet sich dieses spezielle Kunstwerk mit dem ebenso speziellen Titel "Isotoma Saltans 700.1". Geschaffen hat die Skulptur Bernhard Nellen. Dargestellt ist aber nicht etwa eine Ameise, sondern ein Gletscherfloh. Beheimatet unter anderem auf dem Rhonegletscher, der sich in Sichtweite befindet. Dieser bildet sich Jahr für Jahr mehr zurück. Und schon - dank etwas Hintergrundwissen - wird aus einer witzigen Skulptur ein kritisches Kunstwerk. Was lehrt uns das? Titel wie "Isotoma Saltans 700.1" immer schön googlen!
Sonntag, 18. August 2013
Vielen Dank für die Blumen!
210'000 Begonien aus Belgien: Dieses beeindruckende Blumenmosaik ist eine Brüsseler Tradition. Nun gibt es auch auf dem Berner Münsterplatz einen solchen Blumenteppich zu bestaunen. Die Aufnahmen stammen übrigens von unserer Leserin Frau K., die auf ihrem Nachhauseweg am temporären Kunstwerk vorbeiging und an die Kultussen dachte. Danke für die Blumen!
Samstag, 17. August 2013
Meret im Dälhölzli
Der Galerist Martin Krebs öffnete neulich für uns sein privates Archiv und zeigte uns Fotos von Meret Oppenheim während eines Spaziergangs im Dälhölzli.
"Sie hatte Stil. Trug immer gut geschnittene Hosen und kochte das beste pot au feu", erinnerte sich der Galerist an die 1985 verstorbene Freundin. Vielleicht wird man das eine oder andere Rezept bald in einem von Martin Krebs herausgegebenen Kochbuch wiederfinden, haben uns die Spatzen vom Dach gepfiffen. Wir bleiben dran.
Freitag, 16. August 2013
Ich lach mich kaputt, noch ein Dutt!
Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass einem in jedem Kunstkontext mindestens ein Dutt die Sicht auf die Bilder versperrt? Wann reisst dieser Trend wieder ab? Dicke Menschen sehen damit aus wie Sumo-Ringer, Dünne wie Eusabia, die Tante von Fix und Foxi. Aber die von uns fotografierte Pressefrau sah mit oder trotz Dutt tatsächlich super aus und hat uns natürlich auch nicht die Sicht versperrt. Hmpf.
Mittwoch, 14. August 2013
Unser liebstes Kunstgadget in Aktion
So sieht es also aus, wenn unser liebstes Kunstgadget im Einsatz steht. Auf der Dachterrasse des Schweizerhofs wird es aber vom tollen Kleid der Sommerakademie-Managerin Barbara Mosca in den Schatten gestellt.
Dienstag, 13. August 2013
Die Flora schlägt zurück
Unser iPhone mag bei diesen Bildern an seine (Auflösungs-)Grenze gestossen sein, doch unser Geist ist um eine Erkenntnis reicher: Der Oppenheimbrunnen ist nicht das einzige Bauwerk in Bern, das von der Flora zurückerobert wird. Auch der Heiliggeistkirche wachsen Pflanzen aus den Rinnen. Hier noch unser Fotovergleich:
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