Die Kultussen stellen laufend Spielfilme vor, in denen Künstler, Kunst oder Museen einen grossen Auftritt haben.
"Camille Claudel" von Bruno Nuytten ist pathetisch, lang und larmoyant. Trotzdem fährt dieser Film ein und dies hauptsächlich dank Isabelle Adjanis herausragender Leistung. Erzählt wird von der französischen Bildhauerin Camille Claudel (1864-1943), die zuerst Rodins Schülerin und später seine Geliebte war. Sie zerbricht daran, dass ihre Kunst nie unabhängig von Rodin wahrgenommen wird und endet zuletzt gar im Irrenhaus. Dieser Film ist ein vieler Hinsicht ein Kind seiner Zeit. (1988) Damals eroberten die Frauen viel Raum, sei es in Wirtschaft, Politik oder Kunst. Die feministische Message wird dem Zuschauer denn auch etwas gar plakativ eingehämmert und zu behaupten, Camille Claudel sei die bessere Künstlerin als Rodin gewesen, mag kühn anmuten. Dass die begabte Skulpteurin zu Unrecht in seinem Schatten stand, bleibt aber eine Tatsache. Deshalb: Anschauen, weinen und weiterhin für den Feminismus kämpfen.
Der Film "Frida"von Regisseurin Julie Taymor aus dem Jahr 2002 ist gewagt: Mit der Kunst der Ausnahmekünstlerin Frida Kahlo (1907-1954) wird ziemlich unzimperlich umgegangen. Die Selbstporträts ebenso wie die autobiografischen Darstellungen, die von schmerzvollen Abtreibungen und anderen Katastrophen zeugen werden in Taymors Film vor unseren Augen lebendig, sprich sie beginnen sich zu bewegen und verschmelzen mit der erzählten Handlung. Das schrammt manchmal nur knapp am Kitsch vorbei. Doch wer sich für die spannende Lebensgeschichte der Künstlerin interessiert kommt auf seine Kosten. Die Hollywood-Schauspielerin Salma Hayek verkörpert Frida Kahlo während Alfred Molina Diego Riviera, die lebenslange Liebe der Künstlerin spielt. Wunderbar sind die ausschweifenden Feste der glühenden Kommunisten und Bohémiens gezeichnet, die ahnen lassen wie intensiv dieses mit viel Leidenschaft und Tragik gesegnete Leben war.
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