Dienstag, 12. März 2013

Die Nackten sind da!

Hui, das dürfte für einige rote Köpfe sorgen. Das Kunstmuseum Basel verschickt Einladungen zur Eröffnung der kommenden Picasso-Ausstellung und auf der Vorderseite prangt ein männlicher Akt! In der Vergangenheit sorgten Aktbilder auf Ausstellungsflyern und –plakaten immer wieder für Ärger. So zensierte etwa das Kunstmuseum von Edinburgh 2012 vorübergehend einen Frauenakt von Picasso, da sich Reisende am Flughafen davon gestört fühlten. Und erst vor wenigen Tagen sperrte Facebook ein Aktfoto, welches das Pariser Museum Jeu de Paume online gestellt hatte.

Warum eigentlich diese Aufregung? Tagtäglich schlendern die Menschen an nackten Brunnenfiguren oder Putten an Häuserfassaden vorbei, ohne zu erröten – so auch in Bern, wo die Nackten aus (Sand-)Stein an jeder Ecke anzutreffen sind. Vielleicht liegts an der Farbe: Eine Venus aus weissem Marmor wirkt halt weniger anrüchig, als Gustave Courbets berühmt-berüchtigte Schamansicht im besten Realismus. Vielleicht liegt es auch an der Perspektive: Während einem beim Vorbeigehen die prekären Körperstellen der Statuen oftmals verborgen bleiben, prangen die Genitalien auf Gemälden häufig prominent in der Bildmitte – und ziehen entsprechend alle Blicke auf sich. Wie es sich bei der Picasso-Karte verhält, können Sie gleich selber testen:


Ausstellung „Die Picassos sind da!“, Kunstmuseum Basel, 17. März bis 21. Juli.

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