Mittwoch, 31. Juli 2013

Das Geschenk


So sieht ein Geschenk von einer Kultusse an eine andere Kultusse aus. Die Verpackung sollte "arte povera meets barock" suggerieren. Sie möchten wissen, was drin war? Ätsch, bätsch. Hinter der Oberfläche ist nichts, wusste doch schon Andy Warhol. Oder zumindest nichts, was Sie etwas anginge.

Uns laust die Maus...


...ob dieser Volks-Pop Art in der Lorraine. Stellen Sie sich das mal im White Cube vor.

Dienstag, 30. Juli 2013

Zitat des Tages

"Mr. Hirschhorn is a Swiss artist internationally celebrated for his politically charged installations, which typically involve large quantities of quotidian materials (...). His works look as if they were made by a brilliant, crazily paranoid, autodidactic outsider." 

Ken Johnson, New York Times (Ganzer Artikel hier)

Jardin sculpturale à la Hans Arp


Sie machen Ferien auf Balkonien und Ihnen schläft bald das Gesicht ein? Statten Sie doch Ihre Blumenkistli mit etwas klassisch moderner Skulptur à la Hans Arp (1886-1966) aus.


Amorphe Formen sind ein Must dafür. Was sehen Sie darin? Einen Dackel? Ein Kamel?


Marilyn Monroe?


So oder so:  Diese Kunstwerke passen bestens zu wild wucherndem Schnittlauch...


...und sind absolut wasserfest


Dies dank unseren Lieblingsmalfarben: Nagellack in grellen Tönen


Das sorgt für einen schönen Kontrast zum Naturprodukt Rinde, das auch schon Meret Oppenheim zu schätzen wusste. Wir wünschen: Viel Spass auf ihrem Balkon. Wir müssen nun an unserem Buchs à la Versaille rumschnippeln gehen.

Montag, 29. Juli 2013

Wo geht sie hin, die "Mélisande"?


Erinnern Sie sich noch an "Mélisande"? 2007 stellte der bei Burgdorf lebende Künstler Pierre Mettraux sein in Blau- und Grüntönen gehaltenes Bild auf der Grimselstaumauer fertig. Obwohl es sich bei Mélisande um eine Meerjungfrau handelt, bekommt dieser Wind und Regen offenbar schlecht, wie ein Augenschein vor Ort zeigt. Vielleicht ist das aber auch Absicht. Immerhin hängte auch Munch seine Leinwände ins Gewitter, um ihnen den letzten Schliff zu verpassen. Aber ob "Mélisande" dereinst in den wichtigsten Kunstmuseen der Welt vertreten sein wird? Der Bagger, um sie dorthin zu transportieren, wäre auf jeden Fall schon mal in Position.

La Bohème


Comment prendre le déjeuner à Môtier?  Frau J.J.H. aus B. machts vor: à la Van Gogh.

Sonntag, 28. Juli 2013

Tisch mit Fächer und Sonnenbrille, 2013


Was macht Frau L.B. aus B. mit den von den am Murtensee liegen gebliebenen Objekten der Kultusse im Hause ihrer Eltern am Murtensee? Ein Stillleben. Wir haben halt schöne Sachen und Frau L.B kann schön arrangieren und hat einen schönen von Frau S.B selbst bemalten Tisch.

Samstag, 27. Juli 2013

Der bemitleidenswürdigste Performer von Bern


"Ich bin ein Bär und habe statt Pelz Flip Flops an den Füssen. Ich bin alleinerziehend und mein Bärenkind ist autistisch. Es sitzt nur blöd rum." Wir haben uns erweichen lassen und eine Münze eingeworfen - auch wenn zu diesem Akkordeon-Gejammer nicht grad der Bär steppte.

37 Grad? Ab ins Museum!


Heute soll also das Thermometer so hoch klettern wie an keinem anderen Tag im Jahr. 37 Grad verspricht der Wetterfrosch und rund um die Kultussen schmieden alle emsig Pläne. Die einen wollen an die Aare, die anderen in die Badi, wieder andere an den Thuner- oder Bielersee. Und alle stöhnen sie: Das ist mir zu heiss, ich brauche Abkühlung!
Warum kommt eigentlich keiner auf die Idee, am heissesten Tag ins Museums zu gehen? Vor der Sonne fürchten sich ja mittlerweile eh alle und wer mag schon schwitzen. Fünf Gründe, warum gerade heute der perfekte Museumstag ist:

1. Im Museum ist es IMMER angenehm temperiert.
2. An Sommertagen hat es wenig Besucher und man kann so lange vor einem Bild ausharren, wie man möchte
3. Das Personal ist sommerlich entspannt, da es entweder gerade aus den Ferien zurück ist oder gleich losjetten wird. Vielleicht darf man heute also sogar seine Handtasche mit in den Ausstellungsraum nehmen
4. Nur in einen dünnen Fetzen gehüllt, braucht man für einmal kein Garderobenfach zu mieten - was auch bedeutet, dass man für einmal keinen Schirm in der Garderobe vergessen wird (Museen könnten schon ganze Installationen schaffen aus all den Schirmen, welche die Kultussen in den letzten Jahren liegen gelassen haben...)
5. Auch in Berner Museen kann man den Sommer geniessen: Auf einem Spaziergang rund ums Zentrum Paul Klee etwa oder bei einem Kaffee im Hof des Museums für Kommunikation.

Freitag, 26. Juli 2013

Dieser Vogel hat einen Vogel!


Und er gibt nicht auf. Dieses Mal sichteten wir den schrägen Vogel beim Zytglogge - bei 32 Grad im Schatten. Ob er eine Klimaanlage unter seinem Kostüm versteckt? Vielleicht handelt es sich bei dem vermeintlichen Performer ja auch um ein Kind, die schwitzen bekanntlich weniger... So oder so: Grosse Kunst ist das nervige Gezwitscher immer noch nicht. Aber immerhin der Durchhaltewille des (Selbst-)Darstellers. "Nicht aufgeben!" - diese Parole hat ja schon so manch einen Kunstschaffenden gross gemacht.

Donnerstag, 25. Juli 2013

Die Kunst der Verführung


Da sassen die Kultussen im Kunstmuseum und führten ein angeregtes Gespräch über Ausstellungen, als plötzlich etwas ihre Aufmerksamkeit erregte. Kein Kunstwerk, kein Künstler, kein Kurator - sondern ein Stück Kuchen! Apfelkuchen. Gleichzeitig drehten sie ihre Köpfe nach dem Nachbartisch im Café um und betrachteten das süsse Gebäck, das sie an ein fruchtgewordenes Stillleben erinnerte.

Was lehrt uns das? Kunst und Kuchen liegen manchmal näher beisammen als man denkt!

Ohriginell


Wer steckt sich denn schon freiwillig Kultussen ins Ohr? Wir jedenfalls nicht. Entdeckt bei Marcopolo, Bern.

Mittwoch, 24. Juli 2013

Do it yourself: Ballontiere à la Jeff Koons


Alles, was es braucht, ist eine Packung für Ballontiere, Anleitung und Pumpe inklusive.


Die Drehungen mussten die Kultussen erst etwas üben. Nach drei geplatzen Ballonen hatten sie es aber im Griff! (Auf dem Bild entsteht übrigens ein Dackel...)


Et voilà: Was Jeff Koons kann, können die Kulussen schon lange! Wer uns jetzt für Kindergeburtstage buchen möchte, sende uns doch eine Email ;-)

Montag, 22. Juli 2013

Auf Balkonien durch den Louvre flanieren


Auch der anderen Kultusse ist es zu heiss, um ins Museum zu gehen. Statt in einem Kreidolf-Büchlein stöbert die Möchtegern-Pariserin in ihrem Schunken "Le Louvre" und blättert sich von...


...einem müden Machthaber...


...zu einer kühlen Erfrischung...


...in eine lasterhafte Stube...


...um schliesslich die wahre Liebe zu finden. Natürlich bei einem "sujet pastoral" von Boucher.

Ein Tag für Blumenmädchen


Die Kultussen geniessen das schöne Wetter auf Balkonien und blättern durch ein altes Kinderbuch: "Blumenmärchen" von Ernst Kreidolf. Natürlich könnten wir uns auch die Kreidolf-Ausstellung im Kunstmuseum Bern anschauen, aber eben, das Wetter...

Für alle, die sich vor der Sonne verstecken wollen, oder einen Ausgehtipp für den nächsten Regentag suchen: die Ausstellung läuft noch bis am 29. September. Ein Muss für alle, die mit Kreidolf gross geworden sind und seine Figuren ins Poesiealbum der Schulkollegin kopiert haben!

Sonntag, 21. Juli 2013

Eine Puppe, vier Bilder


Die "Geburt der Venus" (1485) von Botticelli


Die nackte Maya (1800) von Goya


Die Freiheit führt das Volk an (1930) von Delacroix


Le déjeuner sur l'herbe (1863) von Manet

PS: Die Kaffeetasse ist etwas daneben. Schliesslich heisst  "le déjeuner" ja auf französisch "Mittagessen" und nicht Frühstück wie bei den Romands (Sie erinnern sich: Bonne Chance leçon 7). Aber man hat ja nicht immer die passenden Tassen im Schrank ;-)

Samstag, 20. Juli 2013

Punkiger Prometheus auf dem Gurten


Ja, auch am Gurtenfestival gibt es Kunst zu kaufen! Genau das richtige Souvenir, das man den ganzen Tag im Gedränge herumschleppen will. Ausserdem ist die "Free Hugs"-Bewegung auf dem Festivalgelände angekommen und die Cardinal-Zelte locken mit penetrantem Vogelgezwitscher - offenbar eine Audioinstallation, die über das (zeitweise) schlechte Wetter hinwegtäuschen soll... Apropos Installation: Campino von den Toten Hosen entlockte die Lichtkünstler in den Fans:


Campino selbst avancierte im Verlauf des Konzerts zu einer Lichtfigur: Mit Pyros auf dem Lichttechnikerturm stehend mutete er an wie ein punkiger Prometheus. Nach diesem unvergesslichen Auftritt kehrten wir zurück in den ausgestorbenen Pressebereich. Dabei entstand folgendes Stillleben. Wir nennen es "Was vom Hipster übrig blieb":

Freitag, 19. Juli 2013

Die Art History Horror Show

Lasst uns das gruseligste Bild der Kunstgeschichte wählen. Im Rennen sind:


 Goya


Rubens


Caravaggio


und Rembrandt!

Bling, bling


Voilà ein Damian Hirst für die Mittelklasse. Entdeckt im Schaufenster des Schuhladens AHA, Ryffligässli 4 in Bern.

Wann ist zu weit weg zu weit weg?


Die Bromer Art Collection (BAC) in Roggwil (siehe Abbildung von Google Maps oben) macht aufgrund mangelnder Besuchernachfrage einen Richtungswechsel, entlässt Jungkurator Christian Herren und setzt vermehrt auf die eigene Sammlungspräsentation.

Erst im April eröffnete die BAC offiziell und pompös mit zahlreichen Promigästen, die sich von ihren PAs wohl erst einmal erklären lassen mussten, wo und was Roggwil eigentlich ist. Vielleicht gabs vom Unternehmer René Brogli ein überzeugendes Geschenksäckli, vielleicht reisten Ursula Andress & Co. aber auch an, weil sie sich tatsächlich für Kunst interessierten und an den Erfolg von BAC glaubten.

Weniger überzeugt waren die Medien, die schon so manch ein Kunsthaus in der Peripherie bei Restruktrurierungen, beziehungsweise Redimensionierungen begleitet haben (zum Beispiel das Museum Franz Gertsch in Burgdorf, das aber zurzeit mit einem spannenden Programm - und Gertsch natürlich - wie Phoenix aus der Asche steigt).

Schade eigentlich, denn Herrens Programm für die nächsten Jahre, das den Kultussen bekannt ist, hätte viel Spannendes zu bieten gehabt. Aber ob Kunstinteressierte dafür nach Roggwil reisen? Roggwil ist schliesslich nicht Riehen (dort fährt sogar ein Tram hin!) und Brogli fängt zwar auch mit "B" an, ist aber nun einmal kein Beyeler. Der Unternehmer macht nun, was jeder guter Unternehmer an seiner Stelle tun würde: Er konzentriert sich auf den Kunsthandel.

Mittwoch, 17. Juli 2013

"Mich kneift...


...ein Affe", dachten wir, als wie dieses schöne Relief aus den späten Zwanzigerjahren in der Beundenfeldstrasse entdeckten.

Ich bin keine Fussmatte


Warum nicht mal eine neue Fussmatte, an der auch René Magritte seine Freude hätte? Erhältlich hier.

Dienstag, 16. Juli 2013

Octopussy


Ist das nicht ein putziger Kerl, der diese Badekabine in der Lorraine-Badi ziert? Jedenfall geriet Frau C. M. aus B. in seine Fänge und überlegte sich tatsächlich, diese Kabine zu mieten. Dabei ist C. M. weder Rentnerin, noch Mutter von sieben Kindern. Ein Sonnenstich? Was möchte sie wohl dort verstauen? Vielleicht ein Bademäntelchen wie Octopussy im gleichnamigen James Bond eines trug? Wir bleiben dran.

Vokabular der überschätzten Dinge im Kunstbetrieb


Auktionsresultate
Bewegungsfreiheit an Vernissagen (oder an der Art Basel)
Coca Cola als konsumkritisches Sujet
Diplome (Vor allem, wenn ihnen mehr Bedeutung beigemessen wird als dem Oeuvre)
Elitäres Geschwätz (Was?)
Förderpreisträger (Mannchmal)
Garderoben in Museen (Oder hat schon jemals jemand einen Helgen in einer Designerhandtasche davongetragen?)
Hornbrillen (Vor allem, wenn Menschen ohne Sehschwäche Komplexe entwickeln, weil alle hippen Leute eine tragen)
Irrgarten (den der Kurator Ausstellungsarchitektur nennt)
Ja-Sager (Zugegeben, die nerven überall)
Kopfhörer im Ausstellungsraum (Wer nimmt sich wirklich Zeit, genau hinzuhören, wer?)
Lehrmittel mit Titeln wie „Landschaftsmalerei für Anfänger“
Monografien von Kunstschaffenden unter 35 Jahren
Nackte auf der Leinwand (auch bekannt als Akte, aber "a" war schon besetzt)
Outdoor-Ausstellungen (siehe „W“)
Praktikumsplätze (mit Anforderungen, die einer gut bezahlten Vollzeitstelle entsprechen)
Querulanten in der Audioguide-Schlange
Rauch (wo kein Feuer ist)
Speichermedien (Hat denn irgendjemand je seine Originaldateien verloren? Anyone?)
Tierporträts
Umschläge mit aufgedrucktem Ausstellungsprogramm (Wer nimmt sich schon die Zeit, Kuverts zu studieren?)
Vernissagenwein
Wetter (siehe "O")
Xylophon (Das ist ein Insider. Wer schnallts?)
Yoko Ono (Keine Sorge, das ist bloss ein Scherz!! Aber es gibt nicht viele Begriffe mit Y...)
Zitate wie „Das ist der wichtigste Künstler seiner Generation“

Montag, 15. Juli 2013

Nicht essen, dieses Brot ist Kunst!


Was hatten wir nicht schon alles? Kleinstskulpturen in Bleistiftspitzen, auf Schneckenhäuschen oder in Strassenrillen. Und nun das: Die amerikanische Künstlerin Milena Korolczuk schnitzt aus Brot kleine Kunstwerke. Das Bild stammt von hier, wo es weitere Beispiele zu bestaunen gibt. Guten Appetit!

Sonntag, 14. Juli 2013

Mit Ursula im Wunderland


Immer dem Campanile nach... finden wir nach Romont im schönen Freiburgerland.


Durch enge Gassen...


...gelangen wir schliesslich zum Schloss Rue...


...und durch diese Pforte ins "Wunderland", einer Ausstellung mit Gegenwartskunst in alten Mauern, in denen ganz viele Wunder lauern (Achtung es reimt sich). Wir treffen...


...die Künstlerin Barbara Ellmerer mit Chignon und violettem Couture-Kleid vor einem ihrer Gemälde


Eselsköpfe von Zaric durch die man durchblicken und...


...die Aussicht geniessen kann


Die Macherinnen vom "Wunderland": Ellen Meyrat-Schlee (Kommunikation) und Ursula Wittmer (künstlerische Leitung)


La belle "maison rose"...

...und eine Rose


Kritzeleien von ehemaligen Gefängnissinsassen in die Mauern geritzt


Ein Tor zur Welt, wie es uns gefällt


Tonfiguren von Branka Jankovic


Und nochmals Ursula mitten in der  Tonistallation des französischen Künstlers Rudy Decelière...


Et voilà: Un artiste  "comme il faut" ;)


...und seine "pots"


Illona Schwippel (Présidente) mit futuristischen Schuhen


Ein Geisslein, das aussieht, als würde es Mecki heissen (frei nach Christian Morgenstern)


Au revoir  - wir kommen wieder!

Ausstellung: Bis am 11. August 2013
Öffnungszeiten: Fr, Sa, und So 11-18 Uhr
www.wunderland-rue.ch