Freitag, 19. Juli 2013

Wann ist zu weit weg zu weit weg?


Die Bromer Art Collection (BAC) in Roggwil (siehe Abbildung von Google Maps oben) macht aufgrund mangelnder Besuchernachfrage einen Richtungswechsel, entlässt Jungkurator Christian Herren und setzt vermehrt auf die eigene Sammlungspräsentation.

Erst im April eröffnete die BAC offiziell und pompös mit zahlreichen Promigästen, die sich von ihren PAs wohl erst einmal erklären lassen mussten, wo und was Roggwil eigentlich ist. Vielleicht gabs vom Unternehmer René Brogli ein überzeugendes Geschenksäckli, vielleicht reisten Ursula Andress & Co. aber auch an, weil sie sich tatsächlich für Kunst interessierten und an den Erfolg von BAC glaubten.

Weniger überzeugt waren die Medien, die schon so manch ein Kunsthaus in der Peripherie bei Restruktrurierungen, beziehungsweise Redimensionierungen begleitet haben (zum Beispiel das Museum Franz Gertsch in Burgdorf, das aber zurzeit mit einem spannenden Programm - und Gertsch natürlich - wie Phoenix aus der Asche steigt).

Schade eigentlich, denn Herrens Programm für die nächsten Jahre, das den Kultussen bekannt ist, hätte viel Spannendes zu bieten gehabt. Aber ob Kunstinteressierte dafür nach Roggwil reisen? Roggwil ist schliesslich nicht Riehen (dort fährt sogar ein Tram hin!) und Brogli fängt zwar auch mit "B" an, ist aber nun einmal kein Beyeler. Der Unternehmer macht nun, was jeder guter Unternehmer an seiner Stelle tun würde: Er konzentriert sich auf den Kunsthandel.

1 Kommentar:

  1. Die andere Kultusse fügt hinzu: Warum überlegt sich das ein "guter" Unternehmer nicht vorher? Es ist doch klar, dass ein neues Kunsthaus eine gewisse Zeit braucht bis die Leute hinpilgern. Es gibt zahlreiche Beispiele von Orten, die plötzlich eine Sogkraft entwickeln, unabhängig davon, wo sie sich befinden. Das Brogli kein Beyeler ist = I totally agree :)

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