Wo ein Kronleuchter hängt, sind die Kultussen nicht weit. Heute sind wir auf Schloss Jegenstorf und lassen uns durch die Sonderausstellung "Ein Kaiser zu Gast. Haile Selassies Staatsbesuch 1954" führen.
Zahlreiche Dokumente zeugen vom Medienspektakel rund um den exotischen Staatsbesuch. Haile Selassie, der letzt Kaiser von Abessinien, reiste mit 3000 Kilo Gepäck an. Da wird es sogar einer Kultusse mulmig. Wieviele Hüte, Schuhe und Taschen der wohl dabei hatte?
Konservatorin und Kuratorin Murielle Schlup winkt im Stile des Kaisers und führt durch die attraktive Schau...
...mit äthiopischer Kunst, die an heutige Comics erinnert.
Hier - im einstigen Büro von General Guisan - schlief Selassie während seines Aufenthalts.
Diese Haare stellen den mit einer Löwenmähne verzierten Kopfschmuck des Herrschers nach.
Gastgeschenke: Ein Schild und Elefantenzähne. Damals noch politisch korrekt.
Ein Löwe - Symboltier der Herrschers - sitzt auf dem Roten Teppich, der den Besucher durch die Ausstellung führt.
Tischlein deck dich: So oder ähnlich dinierte der Herrscher und die sieben Bundesräte mit ihren Gattinnen.
Genau so winkten die Kinder mit den Fähnchen, als Haile Selassie bei uns eintraf. Das Mädchen mit dem weissen Häubchen ist die Tochter des damaligen Schlosswartes.
Ein Schlenker zur Rastafari-Religion. Wer Bob Marley hört, kann immer wieder Referenzen auf den heute umstrittenen "König der Könige" hören. Strenggläubige Rastafaris halten ihn für ihren wiederauferstandenen Messias.
Abends gehen wir dann ins Restaurant Injera (Gesellschaftsstrasse 38, 3012 Bern) äthiopisch essen und wissen dank unserer Bildungsreise: Das, was hier an der Wand hängt, ist kein Hut, sondern ein Schild! Das Essen und das Bier sind etwas gewöhungsbedürftig. Wir haben immer ein wenig zu wenig Teig zur Hand und hinterlassen mit blossen Händen essend ein ziemliches Schlachtfeld. Erlebnisküche halt:
Ausstellung: 7. Mai bis 19. Oktober auf Schloss Jegenstorf.
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