Samstag, 30. April 2011

Basteln mit den Kultussen 2

Heute machen wir einen Wandbehang frei nach Tracey Emin (1963 in England geboren )

Man nehme:


Ein Stück Stoff und eine Nadel. Damit unser Wandteppich ein richtiges Ego-Dokument mit autobiografischem Bezug wird ist es von Vorteil eine Textur zu nehmen, die mit der eigenen Geschichte zu tun hat. Zerschneiden Sie den Prada-Rock ihrer älteren Schwester, reissen sie den Vorhang im Altersheim ihrer Grossmutter herunter oder nehmen sie das alljährlich aufgelegte Weichnachts-Tischtuch, das ihr Erbe hätte sein sollen als Grundlage.


Um sich in Tracey Emin Laune zu bringen trinken Sie eine Flasche billigen Gin und ziehen sich nackt aus - so wie die Künstlerin am liebsten malt. Dann nehmen Sie einen Filzstift und zeichnen den zu stickenden Text vor. Am besten Sie schreiben eine wüste Selbstanklage im Stil von: -  Stupid drunk bitch pay finally your taxes - oder so ähnlich.


Und erinnern Sie sich daran, was man uns schon in  der Schule hat gelernt: Langes Fädchen, kluges Mädchen!


Nun brauchen Sie ein wenig Bling-Bling zum Aufsticken.


Und nun füllen Sie Buchstabe für Buchstabe aus. Wenn sie vom billigen Gin betrunken sind werden Sie sich sicher mehrmals in die Finger stechen. Arbeiten Sie die "Fucks"  einfach in den Wandteppich mit ein, das sorgt für gesteigerte Authentizität.


Am Ende halten Sie Ihre persönliche Message an sich und die Welt in Händen. Sie nageln den Teppich im Treppenhaus für alle Nachbarn sichtbar auf. Wenn Ihnen jemand sagt, da sei ja gar nicht fertig gestickt worden, dann verweisen Sie darauf, dass das "Non Finito" schon Michelangelo beschäftigt habe und dass Sie den Wunsch nach Ausmalen bzw Fertigsticken eine sehr bourgeoise Haltung fänden. Genauso wie das Tragen von Kleidern, weshalb Sie von jetzt "Rather naked and drunk than faked and funk" gingen. Cheers!

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