Er ist bleich und gut gekleidet. Obwohl er an vielen Events und Vernissagen aufkreuzt, ernährt er sich nicht von Häppchen und Champagner: Er saugt lieber Menschen aus. Meist aus einem spiessigen kunstfernen Elternhaus stammend hat er es beinahe bis ganz nach oben geschafft. Die Vergangenheit hat er hinter sich gelassen, die eigenen Eltern ruft er noch ungefähr einmal pro Jahr an. Er ist Kurator oder Galerist und manchmal auch nur administrativer Mitarbeiter einer wichtigen Institution. Die Kunstwelt bietet ihm das Gefühl Teil einer Elite zu sein und das ist für ihn existenziell. Er steht kurz vor der Schwelle zum endgültigen Ruhm oder glaubt dies zumindest. Er weiss mit sicherem Instinkt des Blutsaugers, bei wem es etwas zu holen gibt und spricht nur mit potentieller Beute, sprich mit Leuten, die hierarchisch über ihm stehen. Einmal Blut geleckt saugt er alles in sich auf, was sein Opfer hergibt und übernimmt einen winzigen Teil dessen Persönlichkeit. So gewinnt er Schritt und Schritt an Ansehen. Er ist diszipliniert, denn Alkohol würde seinen klaren Verstand trüben, den er braucht, um zu riechen, wo es etwas auszusaugen gibt. Sex hat er mit Männern wie Frauen aber nur wenn er sich damit eine Blutauffrischung verschaffen kann. Einziger Exzess: Vor ganz wichtigen Veranstaltungen zieht er sich ein wenig Koks rein um seine Verklemmtheit (er wurde als Kind wegen seinen spitzen Zähnen gehänselt) zu kaschieren. Falls er einmal schläft träumt er immer dasselbe skurrile Szenario: Er leckt Matthew Barney die Schuhe ab bis diese so sehr glänzen, dass er sich darin Spiegeln kann. Dann beisst er dem Starkünstler unverhofft in die Wade und saugt.
Samstag, 2. April 2011
Museumspersonal im Fokus IV: Der Vampir
Er ist bleich und gut gekleidet. Obwohl er an vielen Events und Vernissagen aufkreuzt, ernährt er sich nicht von Häppchen und Champagner: Er saugt lieber Menschen aus. Meist aus einem spiessigen kunstfernen Elternhaus stammend hat er es beinahe bis ganz nach oben geschafft. Die Vergangenheit hat er hinter sich gelassen, die eigenen Eltern ruft er noch ungefähr einmal pro Jahr an. Er ist Kurator oder Galerist und manchmal auch nur administrativer Mitarbeiter einer wichtigen Institution. Die Kunstwelt bietet ihm das Gefühl Teil einer Elite zu sein und das ist für ihn existenziell. Er steht kurz vor der Schwelle zum endgültigen Ruhm oder glaubt dies zumindest. Er weiss mit sicherem Instinkt des Blutsaugers, bei wem es etwas zu holen gibt und spricht nur mit potentieller Beute, sprich mit Leuten, die hierarchisch über ihm stehen. Einmal Blut geleckt saugt er alles in sich auf, was sein Opfer hergibt und übernimmt einen winzigen Teil dessen Persönlichkeit. So gewinnt er Schritt und Schritt an Ansehen. Er ist diszipliniert, denn Alkohol würde seinen klaren Verstand trüben, den er braucht, um zu riechen, wo es etwas auszusaugen gibt. Sex hat er mit Männern wie Frauen aber nur wenn er sich damit eine Blutauffrischung verschaffen kann. Einziger Exzess: Vor ganz wichtigen Veranstaltungen zieht er sich ein wenig Koks rein um seine Verklemmtheit (er wurde als Kind wegen seinen spitzen Zähnen gehänselt) zu kaschieren. Falls er einmal schläft träumt er immer dasselbe skurrile Szenario: Er leckt Matthew Barney die Schuhe ab bis diese so sehr glänzen, dass er sich darin Spiegeln kann. Dann beisst er dem Starkünstler unverhofft in die Wade und saugt.
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