Sonntag, 31. Juli 2011

Sauregurken Zeit


Was tun im Sommerloch, auch bekannt als die Sauregurken Zeit? Zum Beispiel ins Bieler Centre Pasquart an die äusserst anregende Ausstellung von Pat Noser pilgern. Die Gurken, die die Künstlerin gemalt hat, stammen aus der verbotenen Zone in Tschernobyl. Dorthin hat die Künstlerin dank einem Stipendium des Kantons Bern mehrere Reisen unternommen und so genannte Zurückgekehrte und ihre Lebensumstände porträtiert. Das auf den ersten Blick harmlose Stillleben der Essiggurken in Einmachgläsern wirft unangenehme Fragen auf: Wie gesundheitsschädlich ist dieses Gemüse?

Noch bis am 28.8 im Centre Pasquart, Biel
www.pasquart.ch


Samstag, 30. Juli 2011

Tiramisau

Bei Maurizio Cattelan sieht das Aufhängen eines toten Tiers äusserst aufwendig aus:


Soweit wollen wir natürlich nicht gehen. Das heisst aber nicht, dass wir das Werk "Tiramisu" nicht nachstellen könnten. Wir benötigen dazu lediglich Schnur, eine Schere und ein Tierli zum Aufhängen:

(Regelmässige Leser realisieren wohl spätestens beim Anblick des orangefarbigen Sparsäulis, dass die Kultussen Migros-Kundinnen sind)

Jetzt muss die Schnur um das Schwänzli...


...und dann muss man nur noch einen geeigneten Platz in der Wohnung finden, an dem man sein Kunstwerk anbringen kann:


Und fertig ist unsere "Tiramisau"!

Freitag, 29. Juli 2011

Wääh, Vandalismus!


Kunst im öffentlichen Raum muss ja einiges ertragen: Kinder, die darauf rumklettern, Brösmeli von jenen, die darauf oder daneben speisen, Touristen, die davor posieren, und manchmal, ja manchmal auch Sprayereien, die selbst ja irgendwie Kunst sind. Aber das, was die Kultussen heute in der Rathausgasse angetroffen haben, ist ganz, ganz übel. So etwas sollte keine Statue durchleben müssen. Wir fühlten mit, knippsten, bloggten - aber zugegeben, weggekratzt haben wirs auch nicht. Das ginge dann doch etwas zu weit...

Mittwoch, 27. Juli 2011

Die Frauenfrage

Dolores Denaro im Centre Pasquart Biel, Fanni Fetzer im Kunsthaus Langenthal, Helen Hirsch im Kunstmuseum Thun, Anita Shah im Museum Franz Gertsch – noch bis vor Kurzem waren die bedeutendsten Museen in Berns Peripherie fest in Frauenhand. In Berns altehrwürdigen Institutionen regierten hingegen die Männer: Matthias Frehner im Kunstmuseum, Philippe Pirotte in der Kunsthalle und Juri Steiner im Zentrum Paul Klee.
Nun regt sich was in der Direktorenetage: Sowohl für Fetzer und Steiner werden NachfolgerInnen gesucht, die Stelle von Pirotte, der die Kunsthalle im Oktober verlässt, wurde hingegen schon neubesetzt – mit Fabrice Stroun. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1918 wurde die Kunsthalle noch nie von einer Frau geleitet. Dies, obwohl sich renommierte Kuratorinnen wie Bice Curiger (Kunsthaus Zürich, Leiterin Biennale Venedig 2011) in der Vergangenheit um den begehrten Job bemüht haben. Wie gestern bekannt wurde, übernimmt Felicity Lunn, Kuratorin bei der UBS Art Collection, zukünftig die Leitung des Centre Pasquart. Aus finanziellen Gründen wurde hingegen die Stelle von Anita Shah in Burgdorf nicht ersetzt, der administrative Direktor Arno Stein zieht nun die Fäden.
Wir Kultussen warten jetzt neugierig auf die Bekanntgabe der neuen Leitung des Kunsthauses Langenthal und des Zentrums Paul Klee. Selbstverständlich gilt auch für uns: Die kompetentesten BewerberInnen sollen die Museen leiten – unabhängig von ihrem Geschlecht. Aber wir würden uns dennoch wünschen, dass es die Frauen auch in den grossen Museen der Hauptstadt eines Tages in die Chefetage schaffen.

Sonntag, 24. Juli 2011

Die sündigsten Parfums


Das beste Mittel gegen unliebsame Rivalinnen:


Poison oder tendre Poison - Hauptsache Gift.


Das beste für wilde Reisen und schillernde Phantasmorgien...


...ist natürlich Opium.


Wenns nur ums Geld geht....


...greifen Sie zu 1 Million.


Und wer früher oder später zur Hölle fährt...

.
..besprüht sich mit Eternity!

Donnerstag, 21. Juli 2011

Kein Picasso...


...aber trotzdem schön. Na ja, über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten aber die Werbung dieser Brockenstuben-Betreiberin in der Länggasse ist doch bezaubernd. Und hinter dem Blumenstrauss? Versteckt sich da womöglich ein echter Picasso?

Mittwoch, 20. Juli 2011

Was wird hier gespielt? 2


Das Dali Tarot natürlich! Jede der insgesamt 78 Karten ist ein kleines Kunstwerk. Salvador Dali liess sich bei seinen Darstellungen von den Altmeistern inspirieren, weshalb sich auf diesen Karten nicht nur Dali Typisches sondern auch Motive aus Delacroix- oder Vermeergemälden tummeln. Die Kultusse findet: Mit etwas längeren Fingernägeln (Plastik) könnte sie durchaus auch für Mike Shiva die kultivierten Karten legen. Aber so weit soll es nicht kommen. Wir bleiben beim Hausgebrauch.

Erhältlich unter anderem beim Königsfurt Urania Verlag.

Dienstag, 19. Juli 2011

Liebesgrüsse aus Brüssel 2


Wenn man in Brüssel ist sollte man  unbedingt den Spuren von René Magritte (1889-1967) folgen. Das geht am einfachsten indem man das  Musée Magritte besucht.  Nicht nur die Bilder des Surrealisten sind toll, sondern auch seine Zitate. Hier ein Favorit zum Auswendiglernen.

"Ich hasse meine  Vergangenheit und die der Anderen. Ich hasse Resignation, Geduld, Berufsheldentum und alle obligatorischen Artigkeiten. Ferner hasse ich Kunsthandwerk, Folklore, Werbung, Sprecherstimmen, Aeorodynamik, Pfadfinder, den Geruch von Naphthalin, die Aktualität und Betrunkene. Ich mag hintergründigen Humor, Sommersprossen, Knie, langes Frauenhaar, das Lachen von kleinen, herumtollenden Kindern, ein junges Mädchen, das auf der Strasse läuft. Ich wünsche mir echte Liebe, das Unmögliche und Trugbilder. Ich fürchte, meine Grenzen genau zu entdecken."

Auf flämisch tönt der letzte Satz natürlich noch besser: Ik ben bang om te ontdekken waar precies mijn grenzen liggen.

www.musee-magritte-museum.be

Liebesg(r)üsse aus Brüssel

Hier ein Foto frei nach Thomas Struth (Ja genau, dieser Künstler, der Leute beim Kunst anschauen fotografiert) des Wahrzeichens von Brüssel einem pinkelnden Jungen namens Manneken Pis (brabantisch für „kleiner wasserlassender Mann“). Warum nur schauen alle so angepisst auf das pissende Männchen? Liegt es daran, dass es vom Himmel pisst? Pardon für diese Vulgarität aber diese alberne Aliteration musste einfach sein. Und nun verp... auch ich mich! Muss nämlich mal p... eh...pinkeln.

Montag, 18. Juli 2011

Neue Streetart in Bern entdeckt - wer steckt dahinter?

Unsere aufmerksame Leserin B.P. aus O. hat uns diese Bilder geschickt. Sie zeigen, wie ein kreativer Kopf über einen banalen Gratiszeitungsständer philosophische Denkanstösse verbreiten kann. Überall in der Stadt Bern hat sie oder er die Kleber angebracht - wir freuen uns über die Zusendung weiterer Bilder und noch mehr über Angaben zur Person, welche für diese Streetart verantwortlich ist!

Montag, 11. Juli 2011

Was wird hier gespielt?


Das Weltkunst Memory natürlich!  Von E.A. Seemann unter anderem zu kaufen im Kunstmuseum Bern. Achtung: Kunsthistorikerinnen wissen vielleicht, ob sie einen Rodin oder einen Memling aufgedeckt haben aber das heisst noch lange nicht, dass sie sich daran erinnern, wo dieser verflixt nochmal lag.

Sonntag, 10. Juli 2011

Maman in Zürich


Nun ist Maman in Zürich auf dem Bürkliplatz. Wie schmecken ihr die Zürcher? "Ich fress ab und zu einen Banker, denn Geld stinkt nicht", meint die Spinne im Gespräch. Lieber wäre sie aber an der Bahnhofstrasse stationiert worden. "Die Botox-Ladies verschlingen, dass würde vielleicht auch mich verjüngen" spekuliert sie. Und wie hat es ihr in Bundesbern gefallen? Vermisst sie uns? "Hmm. Ich würde jetzt gerne mit je ne regrette rien antworten. Aber dass ich den Mörgeli nicht zum Zmörgeli verputzt habe, das tut mir für euch alle schampar leid." Na dann bis bald in Riehen Madame und danke fürs Gespräch.

Freitag, 8. Juli 2011

Was tun im Sommer? Teil 2

Hier noch mehr Tipps für die heisse Jahreszeit:


Baden, baden, baden...


Als Frau einen schönen Mann aus den Fluten retten...


Oder als Mann den Gesängen einer Sirene erliegen...


Gespritzten Weisswein trinken....


Heimlich vom - hüstel - Aussterben bedrohte Schmetterlinge einfangen...


Im Boho-Look durch Gärten wandeln....


Fische erlegen und Austern schlürfen...


Oder dem Luxus abschwören und sich eine einfache Strohhütte bauen. Der Bauer in Ihrer Region freut sich sicher über alternative Lebensformen auf seinem Feld.

Donnerstag, 7. Juli 2011

Was tun im Sommer?

Tipps für die heisse Jahreszeit:


Wie wärs mit einem skandalösen, halbnackten "Déjeuner sur l'herbe"?


Einem kühlenden Bad mit Susanne?


Einem als Picknick getarnten Saufgelage?


Einem pseudo melancholischem Posing im Gras?


Einer kühlenden Fusswaschung?


 Einer Kreuzfahrt mit all ihren Nachbarn und Haustieren?


Wandern im hippen Folklore-Look?


Und wenn Ihnen gar nichts mehr einfällt: Müssiggang geht immer!

Künstler gesucht: Leben wie Warhol in der Factory

Eigentlich geben wir uns ja Mühe, unsere Einträge (und Ideen) selber zu formulieren, aber heute sind wir etwas müde und publizieren darum ausnahmsweise eine tolle Pressemitteilung, die heute reingeflattert ist. Gesucht werden Künstler, die einen Monat lang in einer Factory à la Warhol leben und wirken wollen. So, jetzt haben wir doch noch ein einigermassen anständiges Einleitungstextli zustande gebracht...

(Hier das Original...)


Das Bleifrei eröffnet vom 1. bis 6. August anlässlich des Geburtstags von Andy Warhol die legendäre Factory des amerikanischen Künstlers in Aarau. Der 1987 verstorbene Künstler war der Mitbegründer und bedeutendste Vertreter der amerikanischen Pop Art. Warhol schuf seine bekanntesten Werke in seinem Atelier in New York, das er Factory taufte. In diesen Räumlichkeiten arbeiteten nicht nur die berühmtesten Künstler der damaligen Zeit wie Salvador Dalí und Marcel Duchamp, auch Musikgrößen wie Bob Dylan oder Jim Morrison waren häufige Gäste des populären Künstlers.

Das Bleifrei in Aarau möchte ihre eigenen Räumlichkeiten für eine Woche zur Factory umwandeln und ausgewählte Künstler einziehen lassen, um gemeinsam Werke zu produzieren und Andy Warhols Philosophie vom Leben und der Kunst zu feiern. Zum 83. Geburtstag des verstorbenen Pop Art Künstlers wird dann am 6. August eine Vernissage mit den entstandenen Werken in der Galerie Bleifrei zusehen sein. Hierzu sind alle Kunstinteressierten und Warhol Liebhaber eingeladen, das New York der 70er Jahre künstlerisch und musikalisch wieder aufleben zu lassen.

Willst du eine Woche lang in der Bleifrei Factory mit dabei sein? Dann schicke deine Anmeldung mit Portfolio als PDF bis zum 17. Juli an andy@bleifrei.ch
(...und hier die aargauische Kopie)

Sonntag, 3. Juli 2011

Giuseppe Arcimboldo

Was wurde eigentlich aus "Dem Frühling" frei nach Arcimboldo? Ein trauriger Herbst! C'est la vie.

Samstag, 2. Juli 2011

Adieu Schloss Kiesen!

Zum letzten Mal lud die Berner Multimediakünstlerin Chantal Michel dieses Wochenende zum Diner ins Schloss Kiesen, Ausstellungsrundgang inklusive. Die Best-of-Schau zeigt Werke, die während der letzten drei Jahre hier zu sehen waren, wunderschön in Szene gesetzt in den alten Räumen des verwunschenen Schlosses:


Wir treffen noch einmal auf unsere Lieblingsräume, welche die Künstlerin passend zu den ausgestellten Werken eingerichtet hat:


Unser Lieblingsort im Schloss:


Auf den Leinwänden trifft man auf altbekannte Sujets...


...und in den Gängen auf düstere Gestalten:


Zum Diner servierte die Künstlerin Salat, Pasta mit Bärchlauchpesto und frischen Gugelhopf - im prachtvollen Schlosssaal. Unter den wild zusammengewürfelten Gästen ergeben sich interessante Tischgespräche über die Kunst und die Welt:


Die Künstlerin persönlich wandelt elfenhaft durch die Gänge, die sie in den letzten drei Jahren bemalt, inszeniert, behängt oder tapeziert hat. Danke für diese tolle Zeit und bis bald an einem anderen, verwunschenen Ort!