Mittwoch, 27. Juli 2011

Die Frauenfrage

Dolores Denaro im Centre Pasquart Biel, Fanni Fetzer im Kunsthaus Langenthal, Helen Hirsch im Kunstmuseum Thun, Anita Shah im Museum Franz Gertsch – noch bis vor Kurzem waren die bedeutendsten Museen in Berns Peripherie fest in Frauenhand. In Berns altehrwürdigen Institutionen regierten hingegen die Männer: Matthias Frehner im Kunstmuseum, Philippe Pirotte in der Kunsthalle und Juri Steiner im Zentrum Paul Klee.
Nun regt sich was in der Direktorenetage: Sowohl für Fetzer und Steiner werden NachfolgerInnen gesucht, die Stelle von Pirotte, der die Kunsthalle im Oktober verlässt, wurde hingegen schon neubesetzt – mit Fabrice Stroun. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 1918 wurde die Kunsthalle noch nie von einer Frau geleitet. Dies, obwohl sich renommierte Kuratorinnen wie Bice Curiger (Kunsthaus Zürich, Leiterin Biennale Venedig 2011) in der Vergangenheit um den begehrten Job bemüht haben. Wie gestern bekannt wurde, übernimmt Felicity Lunn, Kuratorin bei der UBS Art Collection, zukünftig die Leitung des Centre Pasquart. Aus finanziellen Gründen wurde hingegen die Stelle von Anita Shah in Burgdorf nicht ersetzt, der administrative Direktor Arno Stein zieht nun die Fäden.
Wir Kultussen warten jetzt neugierig auf die Bekanntgabe der neuen Leitung des Kunsthauses Langenthal und des Zentrums Paul Klee. Selbstverständlich gilt auch für uns: Die kompetentesten BewerberInnen sollen die Museen leiten – unabhängig von ihrem Geschlecht. Aber wir würden uns dennoch wünschen, dass es die Frauen auch in den grossen Museen der Hauptstadt eines Tages in die Chefetage schaffen.

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