Dienstag, 30. August 2011
Grosse Kunst = Kuriose Gadgets
Wir lieben Museumsshops. Aber zuweilen trifft man auf Andenken, die zu offensichtlich bloss produziert wurden, um den Besuchern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Subtiler gefällts den Kultussen besser. Das Zentrum Paul Klee ist ein gutes Beispiel dafür, wie Gegenstände, die nicht viel mit Klee zu tun haben, geschickt zum "Must have" avancieren. Denn was wäre eine echte Kultusse schon ohne überproportionale Büroklammer?:
Oder ohne schickes schwarzweisses Keramikgeschirr?:
Wer seine eigenen künstlerischen Ambitionen ausleben will, kann sich im ZPK schon mal mit Farbstiften eindecken:
Und mit Knetmasse und Anleitung Werke Klees nachbilden:
Zu schwierig? Dann kann man sich natürlich auch eine zusammensetzbare Handpuppe kaufen:
Und selbstverständlich kann man Klee auch ganz nah am Herzen tragen. Unser Lieblingsmuseumsshopteil (nebst dem verzierten Würfelzucker, den es aber nicht zu kaufen gibt):
(PS: Um den Bezug zu Klee zu schaffen, kann die Büroklammer auch zu einem Engel oder einem komischen Männchen umgeformt werden)
Oder ohne schickes schwarzweisses Keramikgeschirr?:
(PS: Man beachte die verzierten Würfelzucker. Eine tolle Idee, den sonntäglichen Kaffeeklatsch zu verschönern. Oder ein süsses Alternativdessert für Wenigesser)
Wer seine eigenen künstlerischen Ambitionen ausleben will, kann sich im ZPK schon mal mit Farbstiften eindecken:
Samstag, 27. August 2011
Sommerakademie: Ein Ende mit Schwips
"Saftig kontaminierter Kreis" war das Motto der diesjährigen Sommerakademie unter der Leitung von Pipilotti Rist. Entsprechend fiel auch die Abschlussperformance letzten Donnerstag aus: Saftig und mit viel Alkohol kontaminiert. Die 12 Fellows haben im Zentrum Paul Klee eine Bar aufgebaut und tüchtig ausgeschenkt:
Es gab eine Menge Cocktail-Variationen:
Das Problem - man wusste nicht, was man kriegt!
Die Kultussen haben den Joker gezogen, mit 99% Tequila und 1% Irgendwas.
Kunst haben die Fellows natürlich auch produziert. Mal bunt, mal schwarz:
Und unter die illustre Gästeschar haben sich Leute wie Bice Curiger (Biennale Venedig), Kathleen Bühler (Kunstmuseum Bern) oder Bernhard Bischoff (Berner Galerist) gemischt. Sie plauderten angeregt beim Apero, das ganz zum Thema passte:
"Saftig kontaminierter Kreis" eben. Mit dem Ende des Sommers kam auch das Ende der Sommerakademie und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Es gab eine Menge Cocktail-Variationen:
Das Problem - man wusste nicht, was man kriegt!
Die Kultussen haben den Joker gezogen, mit 99% Tequila und 1% Irgendwas.
Kunst haben die Fellows natürlich auch produziert. Mal bunt, mal schwarz:
Und unter die illustre Gästeschar haben sich Leute wie Bice Curiger (Biennale Venedig), Kathleen Bühler (Kunstmuseum Bern) oder Bernhard Bischoff (Berner Galerist) gemischt. Sie plauderten angeregt beim Apero, das ganz zum Thema passte:
"Saftig kontaminierter Kreis" eben. Mit dem Ende des Sommers kam auch das Ende der Sommerakademie und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Freitag, 26. August 2011
Achtung Unwetter
Ein Sturm wird kommen, sagen die Meterologen. Wie kann man das Unwetter stilvoll überleben? Indem man sich zum Beispiel von einem schönen Jüngling, der seinen Mantel über einem spannt, nach Hause begleiten lässt. So gesehen im Bild "Der Sturm" von Pierre Auguste Cot (1837-1883).
Mittwoch, 24. August 2011
Wie der Barthel so der Most
Heute ist Namenstag von Barholomäus, weshalb dieser hier kurz vorgestellt sei. Der Apostel und Märtyrer predigte der Überlieferung nach in Persien, möglicherweise auch in Indien, wo er eine hebräische Abschrift des Matthäus-Evangeliums hinterlassen haben soll. Legenden weisen ihm auch die Verbreitung des Evangeliums in Ägypten und Armenien zu. Den Märtyrertod starb er 71 n. Chr. in Albanien. In der bildenden Kunst erkennt man Barholomäus an seinen Attributen, seiner während des Martyriums von Schergen abgezogenen Haut und einem Schindermesser. Michelangelo malte in der sixtinischen Kapelle sein eigenes Antlitz auf die Haut des Heiligen. Unter Bauern bekannt ist die Wetterregel „Wie Barthel sich verhält, ist der ganze Herbst bestellt.“ Na dann: Es werde Herbst mit viel Sonne und einer angenehmen Brise.
Dienstag, 23. August 2011
Was tun bei grosser Hitze?
Am Ufer der Seine, oder meinetwegen eines anderen Gewässers liegen und nichts tun. Genau das machen auch "Les Demoiselles au bord de la Seine" von Gustave Courbet (1819-1977). Zwei Mädchen erholen sich von einem Ausflug. Was für uns vorallem pittoresk aussieht wurde damals als Provokation empfunden.
Kritiker schrieben, dass die beiden nach der neusten Mode gekleideten Mädchen schamlos vulgär seien, da die Braune erotische Träume habe und die Blonde kalt berechnenden Überlegungen über Geld nachginge. In unserer Zeit zwei Dinge, die Frauen zum Glück tun können, ohne dass sie als Prostituierte angesehen werden.
Kritiker schrieben, dass die beiden nach der neusten Mode gekleideten Mädchen schamlos vulgär seien, da die Braune erotische Träume habe und die Blonde kalt berechnenden Überlegungen über Geld nachginge. In unserer Zeit zwei Dinge, die Frauen zum Glück tun können, ohne dass sie als Prostituierte angesehen werden.
Montag, 22. August 2011
"Mad Men" im Kunstmuseum Bern?
Aber hallo, haben sich die Kultussen gedacht, als sie dieses Bild gesehen haben:
Ist das nicht Jon Hamm alias Don Draper von der US-Serie "Mad Men"? Was macht er bloss im zeitgenössischen Look im Kunstmuseum Bern? Und sind diese Mädchen selbst für einen selbstverliebten Werber aus den Sechzigerjahren wie Draper nicht etwas zu jung?
Die Lösung: Bei diesem Bild handelt es sich natürlich nicht um ein Filmstill aus der Serie. Es ist das Pressefoto für den sechsteiligen Kinderworkshop "Kunst im Ohr", den das Kunstmuseum in Zusammenarbeit mit Radio RaBe durchführt. Der Event startet am Mittwoch 24. August, anmelden können sich die Kids unter 031 328 09 11 oder vermittlung@kunstmuseumbern.ch.
Wer der schicke Herr auf dem Bild ist, haben wir bisher nicht rausgefunden. Um Infos sind wir dankbar. Und damit Sie ihn nicht mit dem echten Don Draper verwechseln, hier noch ein Vergleichsbild:
Ist das nicht Jon Hamm alias Don Draper von der US-Serie "Mad Men"? Was macht er bloss im zeitgenössischen Look im Kunstmuseum Bern? Und sind diese Mädchen selbst für einen selbstverliebten Werber aus den Sechzigerjahren wie Draper nicht etwas zu jung?
Die Lösung: Bei diesem Bild handelt es sich natürlich nicht um ein Filmstill aus der Serie. Es ist das Pressefoto für den sechsteiligen Kinderworkshop "Kunst im Ohr", den das Kunstmuseum in Zusammenarbeit mit Radio RaBe durchführt. Der Event startet am Mittwoch 24. August, anmelden können sich die Kids unter 031 328 09 11 oder vermittlung@kunstmuseumbern.ch.
Wer der schicke Herr auf dem Bild ist, haben wir bisher nicht rausgefunden. Um Infos sind wir dankbar. Und damit Sie ihn nicht mit dem echten Don Draper verwechseln, hier noch ein Vergleichsbild:
Samstag, 20. August 2011
Einmal eine Pipilotti Rist, bitte!
Pipilotti Rist weilt als Gastkuratorin der Sommerakademie in Bern. Wir hatten Gelegenheit, eine unserer Lieblingsmultimediakünstlerinnen aus nächster Nähe zu beobachten. Darum gibt’s an dieser Stelle statt einem „Basteln mit den Kultussen“ für einmal ein „Verkleiden mit den Kultussen“ – damit auch Du an der nächsten Fasnacht als Pipilotti Rist auftauchen kannst!
Und wer sie lieber persönlich beobachten müchte: Hier gehts zum öffentlichen Programm der diesjährigen Sommerakademie: www.sommerakademie.zpk.org
1. Suche die buntesten Kleider zusammen, die du hast
2. Wähle daraus jenes Oberteil und jenes Unterteil aus, die vom Muster und Stoff her am wenigsten zueinander passen
3. Zieh Schuhe und Socken aus – eine echte Pipilotti geht barfuss!
4. Wenn du nicht schon eine hast (Schande über dich!), besorg dir eine ganz grosse Hornbrille. Zum Teil findet sich noch ein Originalteil in Grossmutters Kommode oder beim Vintage-Quartierlädeli
5. Wenn du keine Brünette bist, färbe dein Haar braun. Pipilotti ist nach einer langen Blondphase nämlich zur natürlichen Farbe zurückgekehrt
6. Toupiere dein Haar (wenn du eine Frau oder ein Mann mit langen Haaren bist) und stecke es zu einer eleganten Sechzigerjahrefrisur hoch. Anleitungen gibt’s im Netz, etwa auf: www.frisuren-magazin.de
Und fertig ist der Rist-Look! Da die Kultussen offiziell an der Sommerakademie nichts zu suchen haben, hielten wir uns nicht dafür, Pipilotti zu fotografieren. Wir haben sie aber für unsere treuen LeserInnen aus dem Hinterhalt gezeichnet:
Und wer sie lieber persönlich beobachten müchte: Hier gehts zum öffentlichen Programm der diesjährigen Sommerakademie: www.sommerakademie.zpk.org
Kunsthalle Fest
Leer war die Kunstalle schon öfters (Besonders während der Ausstellung "Voids"). Aber so schön Rot wahrscheinlich noch nie.
Blick von der Kunsthalle in die Nacht - Bern ist zwar nicht Los Angeles aber ein paar schöne Lichter inklusive eine im Dunkeln funkelnde Aare haben wir auch.
DJ Biru allein auf weiter Flur.. eh... Floor.. Es ist heiss und noch sehr früh - die Leute sind draussen am Raclette und Würste essen...
Zelte und Tische laden zum Schmaus - das sieht dann ein bisschen wie an der BEA aus. Nur das die Leute hier dünner, bebrillter besser oder absichtlich schlecht frisiert sind und statt über Kühe über "performative Aspekte im Werk von Ai Wei Wei" diskutieren.
Drei Künstlerinnen: Sylvia Hostettler, Ka Moser und Adela Picon diskutieren über die Tücken von Ka Mosers neuen Hosen und über das Übel, das in Vorträgen und Performances überall nur noch Englisch gesprochen werde. Bärndütsch oder Spanisch wäre doch auch mal schön, meinen sie.
Und jetzt kommt Kutti MC mit einer Freestyle-Peformance.... das Publikum gibt ein Stichwort...
Und Kutti legt rhythmisch begleitet von Colin Vallon mit improvisierten rhymes los.
Und da jemand Kutti MC das Stichwort "Amy Winehouse" geliefert hat wird seine Performance ein semireligiöser Trip, halb Hommage, halb Delirium. Toll!
Blick von der Kunsthalle in die Nacht - Bern ist zwar nicht Los Angeles aber ein paar schöne Lichter inklusive eine im Dunkeln funkelnde Aare haben wir auch.
DJ Biru allein auf weiter Flur.. eh... Floor.. Es ist heiss und noch sehr früh - die Leute sind draussen am Raclette und Würste essen...
Drei Künstlerinnen: Sylvia Hostettler, Ka Moser und Adela Picon diskutieren über die Tücken von Ka Mosers neuen Hosen und über das Übel, das in Vorträgen und Performances überall nur noch Englisch gesprochen werde. Bärndütsch oder Spanisch wäre doch auch mal schön, meinen sie.
Und jetzt kommt Kutti MC mit einer Freestyle-Peformance.... das Publikum gibt ein Stichwort...
Und Kutti legt rhythmisch begleitet von Colin Vallon mit improvisierten rhymes los.
Und da jemand Kutti MC das Stichwort "Amy Winehouse" geliefert hat wird seine Performance ein semireligiöser Trip, halb Hommage, halb Delirium. Toll!
Mittwoch, 17. August 2011
40 Jahre Kunstkeller
Seit 1970 bereichert der Kunstkeller Berns Galerienlandschaft...
Zum Jubiläum hat Galeristin Dorothe Freiburghaus ihre Räumlichkeiten....
...mit bunten Schmetterlingen dekoriert.
Anhand ihrer Publikation und der dazugehörigen Ausstellung "Ich über dich" und "Du über mich" offeriert sie einen Einblick hinter die Kulissen ihrer Galerie und zelebriert die vielen Begegnungen mit Künstlern und Künstlerinnen.
Briefe....
Objekte...
Malerei...
Zeichnungen...
Fotografie...
Gesticktes...
Texte...
Ein Porträt der Galeristin...
Ein Schattenriss der Galerisitn...
Und die Galeristin als Gärtnerin ihrer Künstler und Künstlerinnen....
Räume & Träume....
Und vieles mehr sind Dokumente der Dankbarkeit und des gegenseitigen Austausches während vierzig Jahren zwischen Dorothe Freiburghaus und ihren Künstlern und Künstlerinnen. Die Kultussen gratulieren zu diesem Jubiläum.
Vernissage:
20. August 2011, 17 Uhr
Laudatio: Heinrich Gartentor
Texte: gelesen von Th. Mathys
Performance: Victorine Müller
Kunstkeller, Gerechtigkeitsgasse 40, Bern
Samstag, 13. August 2011
Buskers
Georg Humbel (Reporter 10 vor 10) und Cornelia Jost (Geographin) studieren den Lageplan: Wo spielt die mongolische Band? Wo kann man indisch essen? Und wo zum Teufel baut jemand einen Turm? Humbel als Medienprofi weiss, wie dankbar man in der Berichterstattung für klare Gesten ist, die eine deutliche Aussage machen und zeigt bereitwillig mit seinem Zeigefinger auf den Buskers-Plan. Danke für diese gelungene Pose!
Die Kultusse hat hingegen schon längst das Highlight des Busker-Programms gefunden. Das Gartenhäuschen von Thomas Hirschhorn? Nein, es ist ein Fotoautomat, wie wir, die noch in den Siebzigerjahren geboren sind, ihn bestens kennen. (4 Bilder in 4 Minuten). Nur das hier statt einer Kamera ein Buskers (Strassenkünstler) drin sitzt und die Leute zeichnet.
Das Resultat ist dann etwas befremdend: Warum sehe ich einmal wie Kasperli und einmal wie Donatella Versace aus? (Mitte)
Weiter gehts zu den Jungs von Artacks (www.artacks.ch). Diese sprayen life auf Platten, die man für dreissig Franken erstehen kann. Hier ist Raphael in Aktion. Der ging mal auf die gleiche Schule wie die Kultusse. Jetzt weiss sie, wer wohl immer das Schulhaus, dem das vollkommen recht geschah, vollgetaggt hat. Hier eine Auswahl aus der artacks Produktion:
Illusionistisch
Rasant
Hinter Gittern
Jöh!
Der Künstler Yves Nacht: Auf seinem T-Shir steht zwar "Destroy the city" doch eigentlich ist er ein ganz netter Kerl....
Ein Hauch von Streetcredibility findet wer den Blick senkt.
Und diesen Buzzer muss man drücken, wenn man ein Bild kaufen will.
Die leere Stelle wird sofort durch eine neue Platte besetzt und mit neuer Kunst attackiert.
Der Stempel versichert dem Käufer, dass er ein nummeriertes Original in den Fingern hält.
Und das macht Marc Barth (Informatiker, der heute lieber programmiert statt Taggs an Wände sprayt) glücklich.
Diese unheimliche Kätzin lockt uns in die Falle: Wer in den Kasten guckt soll einen Schock erleben. Ganze zwei Franken kostet einem die Neugierde. Doch die coole Kultusse muss nur lachen, über den Kopf, der ihr scheinbar auf einem Teller liegend entgegengrinst. He ich hab im Fall "Hostel" und "Antichrist" gesehen Frau Miezekatze.
Doch noch den Turmbauer gefunden. Jetzt können wir getrost nach Hause gehen.
Der baut nämlich sein Bambus-Konstrukt schon wieder ab.
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