Donnerstag, 3. März 2011

Hingehen oder nicht hingehen?


Wenn plötzlich auf Plakaten in der ganzen Stadt  Motten um eine Glühbirne kreisen steht die Museumsnacht kurz bevor. Das Bild ist richtig gewählt: an Anziehungskraft und Beleuchtung fehlt es dem Event nicht. An jenem Abend  entern ganze Scharen von hochmotivierten Bildungsbürgern mit Kindern und Kegeln die heiligen Hallen der Kunst. Populärer als die Fasnacht, ein Abend für dich und mich, für Leute von zwei bis hundert. Kein Wunder fragt sich der Snob: Warum sollte ich ausgerechnet in die Kunsthalle gehen, wenn Kreti und Pleti dort um einen Stehplatz kämpfen? Warum sollte ich das Kunstmuseum aufsuchen, um Beatbox, den auch die Kleinsten mögen zu lauschen? Oder auch: Warum um Himmels Gottes Willen sollte ich ins  Archiv des Heilsarmee Museums gehen und mir ein frommes Intermezzi eines Frauenchors anhören? Würde ich das in einem anderen Rahmen,  bei klarem Verstand sonst je tun? Möchte ich wirklich Früchteschnitzkunst aus Rettich und Karotten im Botanischen Garten erlernen? Stellen sie sich diese Fragen lieber nicht. Einfach hingehen und drauflos schauen, lauschen und schnitzen. Am Ende treffen sie sowieso alle, die angeblich an jenem Abend  etwas "im kleinen Rahmen" am laufen haben. Zum Beispiel beim "Baumscheibeln" im Schweizerischen Alpinen Museum... Wer hat nicht  schon immer mal davon geträumt einen Baumstamm zu zersägen? Wenn Sie sich dabei aus Versehen ein Ohr absäbeln gibts einen Shuttle Bus direkt ins Psychiatrie-Museum....

Museumsnacht, Freitag, 18. März 18-02 Uhr

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