Dienstag, 22. Februar 2011
Museumspersonal im Fokus II: Übereuphorische PR-Leute
Diese Presseleute schicken in der ganzen Welt Mitteilungen herum, die zur Ausstellung des „bedeutendsten Künstlers unserer Zeit“ laden. Beim Lesen kommen Sie sich dumm vor, denn Sie haben noch nie von dem Künstler gehört. Auf Wikipedia (das Sie zwar benützen, es in der Öffentlichkeit aber niemals zugeben würden), finden Sie einen kleinen Eintrag zum „bedeutendsten Künstlers unserer Zeit“. Er lässt Sie ratlos zurück. Zur Sicherheit rufen Sie die Presseleute an. Diese zeigen sich schockiert, dass Sie noch nie etwas vom „bedeutendsten Künstlers unserer Zeit“ gehört haben. Jetzt kommen Sie sich noch dümmer vor und studieren die Künstlerbiografie, die Ihnen die Presseleute mitgeschickt haben. Ganz viele Ausstellungen hatte der „bedeutendsten Künstlers unserer Zeit“, in Museen und Galerien weltweit – sagen tut Ihnen aber keine der Institutionen etwas. Verunsichert gehen Sie zur Ausstellungseröffnung. Die Werke des „bedeutendsten Künstlers unserer Zeit“ vermögen Sie so gar nicht zu begeistern. Ratlos verlassen Sie das Museum. Auf dem Weg nach draussen geben Ihnen die Presseleute noch die Einladung für die nächste Ausstellung mit. Diese wird Werke des „bedeutendsten Künstlers unserer Zeit“ präsentieren.
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