Ein Berner Kultuschaffende hat mir einmal gesagt: „Jene, die hohe Steuern zahlen, sind in der Regel auch jene, die Kultur konsumieren.“ Ein Legitimationsversuch von Kultursubventionen – und ein heikles Thema. Schliesslich fordern die kritischen Stimmen immer dann sogleich eine Kürzung der Subventionen, wenn ein Künstler ein Werk mit Fördergeldern schafft, das provoziert. Man erinnere sich an den Swingerclub von Christoph Büchel in Wien… Offenbar kann sich die Öffentlichkeit nur dann mit Subventionen abfinden, wenn das Produkt dem breiten Geschmack der Steuerzahler entspricht. Dabei ist es die Aufgabe von Kunst, Diskurse auszulösen, zu provozieren und Konventionen zu hinterfragen. Das ist nicht immer angenehm und das kostet Geld. Und was der Steuerzahler gerne vergisst: Auch all jene Kunstwerke, die heute als „schön“ gelten und in Arztpraxen und Tea Rooms in Posterrahmen hängen, lösten einst heftige Kontroversen aus. Oder glauben Sie, dass die Öffentlichkeit von Anfang an angetan war von Picasso zerstückelten Frauen? „Ich war wütend. Fühlte mich beansprucht. War zurückgestossen und enttäuscht. Und bei der Wanderung durch die Säle wurde meine Enttäuschung immer grösser“, schrieb der Kritiker A.J. in der NZZ am 22.10.1932 anlässlich der ersten Picasso-Ausstellung in Zürich. Eben.
Was ist Ihre Meinung: Wie viel Geld sollte in Kunst investiert werden?
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