Es ist schwierig, über sein eigenes Oeuvres zu sprechen. Einigen Künstlern fällt es leichter, anderen hingegen schwer. Statt grosse Interviews zu führen, ziehen es Journalisten im zweiten Fall vor, Porträts oder Ausstellungskritiken zu schreiben, während Künstler, die viel und gerne berichten, auch schon mal interviewt werden. Es gibt aber auch eine dritte Gattung: Jene Kunstschaffenden, die sich jeglicher Aussage zu ihrem Schaffen verweigern – es sei denn, sie eröffnen bald eine Ausstellung. Dann werden sie plötzlich zu PR-Managern in eigener Sache, bombardieren die Redaktionen mit Pressemappen und rufen täglich an, um nachzufragen, ob denn nun bald ein Artikel erscheint (und wenn die Antwort nein lautet, schieben sie dies nicht selten der „Inkompetenz“ der Journalisten zu). Ist die Ausstellung zu Ende, gibt sich dieser Kunstschaffende wieder unerreichbar. Wenn ein Journalist dann doch die Kühnheit besitzt, beim Galeristen nachzufragen, ob der Künstler zu einem bestimmten Thema Auskunft geben möchte, hört er nicht selten: „Nein, aber er/sie meldet sich dann wieder bei Ihnen, wenn eine aktuelle Ausstellung ansteht.“
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