Montag, 31. Oktober 2011
Die Kultussen in Zürich
Kaum in Zürich angekommen entdecken wir bei Bernies an der Bahnhofstrasse ein "Cüpli in Pelz" frei nach Meret Oppenheim. Pas mal!
Am Paradeplatz sind zurzeit die "Sponties" am Werk. Da wird mit Kreide auf den Boden gekrizelt und gegen die bösen Banken ...
...friedlich demonstriert. Dass Handlungsbedarf besteht ist unbestritten aber was genau will diese Bewegung mit der Botschaft "occupy with a smile" bewirken? Die Kultussen hatten nicht genügend Zeit es herauszufinden...
Posten dafür diese Message und helfen, dass man sie liest.
Weiter gings zum Baur au lac, um im Park des Hotels die Skulpturen von Igor Ustinov, Sohn der Schauspielerlegende Sir Peter Ustinov zu besichtigen. (Noch bis am 20. Januar 2012)
Neben einem schönen Gynko Baum....
spriesst eine schöne Bronzehand...
Es näseln die Elefanten...
Es schreiten die Menschen....
Und würgen die Fische...
Ceci est un jeu de mot!
Zurück an der Bahnhofstrasse entdecken wir bei Gianfranco Ferré eine Leoparden Skulptur. Wie nennt sich dieser Stil? Ekel-Glamour?
Im Tram stellen wir fest: Die spinnen die Zürcher! Flip Flops im Spätherbst!
Warm ums Herz wirds uns erst wieder in der Brasserie Lipp...
Bei Profiterolles und mehr...
Wir sagen nicht adieu sondern au revoir!
Mittwoch, 26. Oktober 2011
Kindereien bei Kornfeld
Gestern waren die Kultussen an der Eröffnung der Ausstellung "Helvetica - Schweizer Landschaften und Trachten um 1800" in der Berner Galerie Kornfeld. Bei dem Gebiet der Helvetica handelt es sich um idyllische Landschaftsdarstellungen, die den ersten, mehrheitlich englischen Touristen als Souvenirs dienten. Klar, dass die Künstler sich um grössmöglichen Realismus bemühten. Das durchschnittliche Alter der Vernissagegäste war hoch und der Kunstbegriff der meisten wohl relativ konservativ. Ein Sammler und potentieller Käufer meinte viel Modernes sehe aus wie Kinderzeichnungen. Mag sein. Aber ist dieses in Eberhard W. Kornfelds Gästebuch gefundene Exemplare nicht grossartig?
Wir fanden jedenfalls Louisas Pferde fast lustiger als Johann Jakob Biedermanns Kühe.
Ausstellung: Bis am 10. Dezember, Galerie Kornfeld, Laupenstrasse 41, Bern.
Wir fanden jedenfalls Louisas Pferde fast lustiger als Johann Jakob Biedermanns Kühe.
Ausstellung: Bis am 10. Dezember, Galerie Kornfeld, Laupenstrasse 41, Bern.
Dienstag, 25. Oktober 2011
Berner Kunstschaffende, vereinigt Euch!
Die Ausgangslage: Einsame(r) Kunstschaffende(r) sucht Anschluss, Austausch und Ausstellungsmöglichkeiten.
Die Antwort: Ovra Archives.
Das Vorgehen: Über die Website oder während Vernissagen in der Ausstellungszone des Progrs am Berner Waisenhausplatz können sich Kunstschaffende in das Onlinearchiv eintragen. In eine Maske müssen sie Lebens- und Bilddaten hochladen. Danach können sie über den Namen oder über Schlagworte im Archiv gefunden werden. So haben KuratorInnen die Möglichkeit, Neuentdeckungen zu machen. Kunstschaffende können auf der anderen Seite ohne aufwendige Websitebetreuung ihr Werk im Netz vorstellen.
Die Macher: Renée Magaña (Vereinspräsidentin) und Annick Haldemann (Vizepräsidentin), siehe Bild.
Der direkte Weg: http://www.ovra-archives.com/
Montag, 24. Oktober 2011
Die Kunst der Worte
Am 11. November ist es wieder so weit, dann öffnet der Solothurner Kunstsupermarkt seine Tore. Ein Blick ins diesjährige Programm zeigt, dass die (über-)regionalen Kunstschaffenden gerne zu Wörtern greifen, um ihre – vor allem abstrakten – Bilder aufzupeppen. Mal ist es nur ein werbetechnisch geschickt eingesetztes „Solothurn“ in Drucklettern, mal ist es ein Gedicht in Schnörkelschrift, mal setzt jemand mit Parolen wie „Carpe Diem“, „Männer mit Möglichkeiten“ oder „Du & ich“ Akzente.
Die Kultussen erinnern sich während der Lektüre an eine hoch offizielle Veranstaltung letztes Jahr, an der eine Frau einem Verein anlässlich einer Jubiläumsveranstaltung ein selbstgemaltes Bild schenkte und eine gefühlte Stunde über die Bedeutung der aufgemalten Worte „Frau“ und „Freiheit“ referierte.
Auch beim Durchblättern des Kunstsupermarktkatalogs fragen wir uns, warum die Kunstschaffenden glauben, dass es diese Worte tatsächlich braucht. Beziehungsweise, was für einen Mehrwert sie sich von Schlagworten wie „Love“ oder „Peace“ erhoffen.
In uns flammt der Verdacht auf, dass es eine Verlegenheitslösung ist und wir wünschen uns mehr Selbstvertrauen. Lasst die Bilder für sich sprechen – wenn sie gut sind, funktionieren sie auch ohne aufgepinselten Begleittext (Man stelle sich bloss einmal Picassos Arlequin mit aufgemaltem „Clown“ vor!). Und wenn nicht, ist am Künstler vielleicht ein Dichter verloren gegangen. In dem Fall: Weg mit dem Pinsel, her mit dem Stift – das ist doch auch was!
Sonntag, 23. Oktober 2011
Hier tanzt die Belle Epoque
Eine kurze Verschnaufpause des Vergnügens vor dem ersten Weltkrieg - das war die Belle Epoque (1885-1914). Die triple gallery in Bremgarten zeigt mit der Ausstellung "La Belle Epoque -2e partie" weitere Highlights aus der Sammlung des Galeristenpaares Peter und Ulrike Feuz. Die Variététänzerinnen von Ernst Ludwig Kirchner gehören dazu ebenso wie Meisterzeichnungen von Mucha oder Alexandre Steinlen. Wetten dass Sie an der Eröffnung Sarah Bernhardt treffen und Champagner serviert bekommen?
Eröffnung: Donnerstag, 10. November, 17-19.30
Ausstellung: Bis am 18. Dezember in der triple gallery, Römerstrasse 26, 3047 Bremgarten-Bern
Freitag, 21. Oktober 2011
Finger weg von meinem Schal!
Einen Breughel auf ihrem Schal?
Das gibt es jetzt zu kaufen in der Boutique pasTouche. Anlässlich des DEO (Das Einmalige Objekt) bietet pasTouche, als momentan einziger Vertreter in der Schweiz, die druckfrischen Schals aus Seidengeorgette von Jakob Schläpfer aus St. Gallen an.
Bei Pas Touche (Lässt sich übersetzen mit "Finger weg") an der
Brunngasse 58 in Bern. www.pastouche.ch
Wir finden: Le bobo c'est rigolo!
Antiker Krieger auf dem Zigarettenautomaten
Was will uns dieses in einem Restaurant gesehene Arrangement sagen? Smoking kills! Oder doch eher: Die Antike lebt!
Dienstag, 18. Oktober 2011
Dalis Traum
Im Berner Längasse-Quartier träumt Dalis schlafende Frau nicht nur von potenten Tigern sondern scheinbar auch von einer fettigen Billigpizza. So entdeckt auf einem an einer Fast-Food Bude angebrachten Plakat zur aktuellen Surrealismus Ausstellung in der Fondation Beyeler, die man sich - im Gegensatz zu der wohl eher ekligen Pizza - nicht entgehen lassen sollte. Dalí, Magritte, Miró - Surrealismus in Paris» noch bis am 29.1.2012. www.fondationbeyeler.ch.
Montag, 17. Oktober 2011
Gondel ahoi: Die Kultussen an der Biennale 2011
Lieber spät als gar nie: Nun haben es auch die Kultussen noch an die Kunstbiennale in Venedig geschafft:
Peter Fischli und David Weiss schiessen die Besucher auf den Mond:
Kunst oder Schmiererei? Auf jeden Fall zieht "Eva" alle Aufmerksamkeit auf sich:
Aber das eigentliche Kunstwerk in diesem Raum stammt von Mai-Thu Perret:
Vom Arsenale zu den Giardini - aber wo bitte gehts lang?
Auflösung: Der inoffizielle Pfeil stimmt!
Vor dem Schweizer Pavillon stehen die Besucher schon Schlange:
Kein Wunder: Drinnen entführt Thomas Hirschhorn mit "Crystal of Resistance" in eine utopische Welt:
Medienkritik darf dabei nicht fehlen:
Ebensowenig wie Kritik an der Konsumgesellschaft:
Das aktuelle Cover der italienischen "Vanity Fair" würde Hirschhorn bestimmt auch gefallen - Stichwort: Photoshop!:
Je grösser der Kopf, desto grösser die Chance, dass eine venezianische Taube drauf scheisst:
Entwarnung! Hierbei handelt es sich selbstverständlich um ein Kunstwerk. Aber nicht alle Besucher sind von den Exponaten der Biennale begeistert, wie ein Abstecher auf die Toilette zeigt:
Die Grenzen zwischen Kunst und Natur sind manchmal tatsächlich schwammig, wie eine amorphe Skulptur am Lido beweist:
Auch der Weg zum verdienten italienischen Nachtessen führt in den malerischen Gassen an Kunst am Bau vorbei:
Und an einer Restaurant-Installation:
Gespiesen wird schliesslich in einer richtigen Trattoria - selbstverständlich neben Kunst:
Peter Fischli und David Weiss schiessen die Besucher auf den Mond:
Während Urs Fischer seine Skulptur dahinschmelzen lässt:
Kunst oder Schmiererei? Auf jeden Fall zieht "Eva" alle Aufmerksamkeit auf sich:
Aber das eigentliche Kunstwerk in diesem Raum stammt von Mai-Thu Perret:
Vom Arsenale zu den Giardini - aber wo bitte gehts lang?
Auflösung: Der inoffizielle Pfeil stimmt!
Vor dem Schweizer Pavillon stehen die Besucher schon Schlange:
Kein Wunder: Drinnen entführt Thomas Hirschhorn mit "Crystal of Resistance" in eine utopische Welt:
Medienkritik darf dabei nicht fehlen:
Ebensowenig wie Kritik an der Konsumgesellschaft:
Das aktuelle Cover der italienischen "Vanity Fair" würde Hirschhorn bestimmt auch gefallen - Stichwort: Photoshop!:
Je grösser der Kopf, desto grösser die Chance, dass eine venezianische Taube drauf scheisst:
Entwarnung! Hierbei handelt es sich selbstverständlich um ein Kunstwerk. Aber nicht alle Besucher sind von den Exponaten der Biennale begeistert, wie ein Abstecher auf die Toilette zeigt:
Die Grenzen zwischen Kunst und Natur sind manchmal tatsächlich schwammig, wie eine amorphe Skulptur am Lido beweist:
Auch der Weg zum verdienten italienischen Nachtessen führt in den malerischen Gassen an Kunst am Bau vorbei:
Gespiesen wird schliesslich in einer richtigen Trattoria - selbstverständlich neben Kunst:
Die wichtigsten Kuratoren
Heutzutage nennt sich jeder, der einer Schnapsidee folgend ein paar Künstler um sich schart Kurator. Viele dieser selbst ernannten Mini-Szeemanns nehmen sich wichtiger als die Künstler selbst. Diese Gattung hält ihre verschwurbelten Ausstellungstitel für Kuratorenpoesie, trägt Anzüge - aber nur aus Ironie - und hat längst vergessen, dass das aus dem Lateinischen stammende "curare" etwas mit "Sorge tragen" zur Kunst zu tun hat und nicht damit sich anhand von Kunst selbst zu produzieren. Deshalb empfehlen die Kultussen den obrigen Schmöcker, der die wirklich Wichtigen vorstellt. Wer darin interviewt wurde hat etwas zu sagen, darf sich getrost Kurator nennen und hat sich das Recht auf ein paar affektierte Attitüden (die längst nicht alle haben) durch grosse Taten erworben.
Samstag, 15. Oktober 2011
Vibrazioni
Ein unehelicher Sohn von Pierre Cosso? Nein, das ist der Junggalerist Christian Herren (19) mit einem von der italienischen Künstlerin Virginia Zanetti gemalten Porträt von Harald Szeemann.
Die Künstlerin fängt nach eigener Aussage vorallem die "Vibrazioni" einer Persönlichkeit ein und bannt diese mit Aquarell auf Papier. Die Kultussen finden, dass ihr das beim Berner Kuratorenpapst Harald Szeemann (1933-2005) ausgesprochen gut gelungen ist.
In der Berner Galerie "Eletto" erhält die 1981 geborene in Florenz lebende Künstlerin ihre erste Schweizer Einzelausstellung.
Noch ungeborenes Leben haben Zanetti zu diesen schemenhaften Gemälden inspiriert.
In einer anlässlich der Vernissage gezeigten Videodokumentation spricht sie über ihren Schaffensprozess vor einer Kulisse, die jeder Wunschvorstellung der Toskana-Fraktion gerecht wird.
Ausstellung: Bis am 26. November, 2011. Vernissage: Do, 20. Oktober, 18 Uhr. Galerie Eletto, Rathausgasse 55, Bern.
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