Mittwoch, 12. Oktober 2011

Kunst erobert das Marzili


Rolf Zumstein Organisator der 3. Edition der Schweizer Skulpturenausstellung "Jetzt Kunst" hat die Koffer gepackt, bzw sich zwischen der freidimensionalen Skulptur von Max Grüter im schönsten aller Freibäder, dem Marzili positioniert.

Die  Kultussen haben sich gefragt: Wo fängt die Kunst an und wo hört das Bad auf? Finden Sies raus!
Gruppe 1: Wo versteckt sich das Kunstwerk von Alfonso Hüppi?


 Gruppe 2: Was gehört zum Arbeitsmaterial des Plankton Forschers und Künstlers Marc Zeier  und was nicht?


Live erforschen im Marzilibad. Infos unter http://www.jetztkunst.ch/

Montag, 10. Oktober 2011

Louise Bourgeois-Moment im Yamatuti


Die echten Werke der Grande Dame der bildenden Kunst gibt es noch bis am 8.1.2012 in der Fondation Beyeler in Riehen zu sehen. www.fondationbeyeler.ch

Sonntag, 9. Oktober 2011

Chantal Michel


Auch Feen ziehen manchmal um. Die Foto- und Performancekünstlerin Chantal Michel lebt nun nicht mehr auf Schloss Kiesen sondern in der Villa Gerber in Thun. Trotz Werbeverbot hier ein kleiner Hinweis:

Die Künstlerin veranstaltet  jeden Samstag einen Flohmarkt von 10-16 Uhr. Designmöbel, Krimskrams, Kleider Requisiten - schöne oder kuriose Dinge aus dem Fundus der Künstlerin, die sie selbst laufend ansammelt und dann wieder aufräumt gibt es zu erstehen. Meistens findet während des Flohmarkts eine musikalische oder andersartige Performance von Gastkünstlern statt. Zurzeit ist Chantal Michel gerade mit Alphornbläsern im Gespräch... Am Abend erwartet die geladenen Gäste   (Anmeldung obligatorisch!) ein Essen - je nach Anzahl Leuten kann das ein tête à tête mit fünf Gängen oder ein Fondue im Keller mit einer grösseren, zwischen Videoprojektionen gestuhlten Gästeschar sein. Die Kultussen haben Kürbissuppe, Orechiete als Pesto und Kuchen genossen.


Und wer schon auf Schloss Kiesen war weiss: Chantals Kuchen ist  ein Kunstwerk für sich. Oder haben sie schon mal einen so perfekt bestäubten Guggelhopf gesehen?


Das uns die ganze Zeit ein Fuchs beobachtet hat wurde uns erst am Ende des Abends klar. Aber so ist das eben bei Chantal Michel. Das Liebliche, Grossmütterliche ist genau wie in einem Grimmschen Märchen immer ganz nahe beim Abgründig-Grotesken. www.chantalmichel.ch

Samstag, 8. Oktober 2011

Schrei, wenn du kannst!


Ausschweifende Feste gehören seit jeher zum Kunstbetrieb. Im Alkoholrausch ist schon so manchem Kunstschaffenden die zündende Idee für ein Meisterwerk gekommen. Eines davon hat jetzt den Weg zurück zum Alkohol gefunden: Munchs Schrei. Als Eiswürfel kühlt er nicht nur den Aperitif, sondern dient auch gleich noch der Inspiration. Cheers!

Freitag, 7. Oktober 2011

Was tun bei Kälteeinbruch?


Als erstes die Vorratskammer inspizieren: Haben Sie auch wirklich für den Winter vorgesorgt?


Garten oder Balkon können Sie jetzt getrost sich selbst überlassen


Wie wärs mit einem Spaziergang durch das Nebelmeer?  Rülpsen sie nach Herzenslust. Sieht Sie ja niemand.


Jetzt dürfen Sie es wagen  Pelz zu tragen ausser Sie gehen lieber nackt oder so.


Warum nicht mal einen Harfenspieler (so etwas wie eine männliche Geisha) bestellen und mit Freundinnen einen Abend zu Hause geniessen?


Dunkel ist es jetzt sowieso. Deshalb laden Sie Leute ein und demonstrieren Sie Ihre neusten  wissenschaftlichen Erkenntnisse (für Nerds) oder halten Sie eine spirituelle Sitzung (für Frivole) ab.

Gertsch-Moment im Kitchener


Berns Traditionsladen hat zwar herbstliche Mode in den Regalen, an der Wand hängt aber nicht das originale Herbstbild von Franz Gertsch. Dieses und die anderen Jahreszeitenbilder sind bis am 4. März 2012 im Museum Franz Gertsch in Burgdorf ausgestellt.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Die Geduldsprobe im ZPK

 

Das Zentrum Paul Klee strapaziert in der aktuellen Ausstellung "Eiapopeia" die Geduld seiner kleinsten Besucher: Mitten im Ausstellungsraum steht ein wunderschönes, antikes Karussell, das jedoch nicht betreten werden darf. Es dreht nicht vor-, sondern rückwärts und dies in Zeitlupentempo. So langsam, das eine Umdrehung ganze 45 Minuten in Anspruch nimmt. Selbst beim Zuschauen dürfte es den Kindern also schnell einmal langweilig werden. Bleibt zu Hoffen, dass die Zeichnungen Klees, die sich alle ums Thema Kind drehen, die kleinen Besucher genug unterhalten. Sonst dürfte der Ausstellungsbesuch für die Eltern zur Geduldsprobe werden. Ausser für jene, die ihren Nachwuchs sowieso im Kindermuseums Creaviva abgeben - und wer weiss, vielleicht tritt ja das eine oder andere Kind später mal in Klees Fussstapfen.

"Eiapopeia", bis am 11. März 2012, Zentrum Paul Klee

Montag, 3. Oktober 2011

Museumspersonal im Fokus VI: Der Detailprediger

Es gibt Leute, die schwören auf sie, andere würden sich nie im Leben darauf einlassen: eine Museumsführung. Nach gefühlten 1000 Führungen sind sich die Kultussen einig: Wenn jene Person, die durch die Ausstellungsräume lockt, viel weiss und dieses Wissen konsumgerecht vermitteln kann, lohnt sich ein entsprechender Rundgang. Auf einem solchen kann aber auch vieles schief laufen. Zum Beispiel, wenn die Besucher nur abgedroschene Floskeln zu hören kriegen, die sie genauso gut einem 5-Franken-Künstlerbiografiebüchlein aus dem Ex Libris entnehmen könnten. Oder wenn zu leise oder zu schnell gesprochen wird. In unserem heutigen Beitrag gehen die Kultussen aber auf eine andere Spezies der Kunstvermittler ein: den Detailprediger und die Detailpredigerin. Sie schaffen es, selbst eine Führung, die nur an zehn Bildern vorbeiführt, auf einen deistündigen Besuch auszubauen. Zu jedem. Einzelnen. Bild. haben sie etwas zu sagen: zum Stil, zum Sujet, zur gesundheitlichen Situation des Künstlers, als er das Bild gemalt hat. Zu dessen familiären Situation. Zur Beschaffenheit des Pinsels. Zur Zusammensetzung der Farbe. Und - dann, wenn die Besucher glauben, zum nächsten Bild schreiten zu können - holt der Detailprediger aus und erklärt auch noch, was alle anderen Künstler zur selben Zeit in ihren Ateliers gemalt haben - und mit welchen Pinseln und Farben und Frauen und Modellen und Drogen und Katzen und - ups, jetzt haben wir doch glatt den Faden verloren. Zurück zum Detailprediger: Eine solche Führung könnte trotz allem gut gelingen, dann nämlich, wenn kurze Pausen eingeplant wären. Ein kleiner Snack zwischen Raum eins und zwei, ein Kaffee zwischen Raum zwei und drei, hie und da mal absitzen... Da dies meistens nicht der Fall ist, verlor eine Kultusse schon mal das Bewusstsein im Museumsraum und musste dann mit Orangenjus aufgepeppelt werden (an dieser Stelle ein lieber Dank an das Cafeteriapersonal). Zu viel Wissen führt eben zu Ohnmacht.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Irina Polin lässt es scherbeln


Ja, man muss ganz genau hinschauen: Zwischen den Scherben dieser Teller liegen zwei grüne Manga-Mädchen. Nach einem Erdbeben? Porzellan - ob ganz oder zerbrochen - ist seit jeher Irina Polins (1971 in Moskau geboren) bevozugter Werkstoff. In der Ausstellung "Fragile" lotet sie einmal  mehr das sinnliche, erotische und groteske Potential von Porzellanpüppchen und anderen Dekorationsgegenständen aus. Hingehen und ansehen!

Ausstellung: Bis  am 5. November 2011 in der Galerie DufonRacz, Gerechtigkeitsgasse 40, Bern.

Cindy Sherman macht Werbung für Mac

 (Ausschnitt aus der aktuellen Annabelle)

Im September waren die Plakate schon in den USA zu sehen, im Oktober erreichen sie Europa. Die Rede ist von der neusten PR-Kamapgne der Make-Up-Marke Mac, für welche die amerikanische Künstlerin Cindy Sherman verpflichtet werden konnte. Hemmungslos hat sich Sherman im Sortiment von Mac bedient und schichtenweise Kosmetika aufgetragen. Das Resultat sind Werbeplakate, die eher vom Kauf der angepriesenen Güter abraten: Mal posiert die Künstlerin als aufgetakelte, mittelalterliche Frau im geschmacklosen Leopelz (siehe Bild), mal als Esotante mit nuttigem, pinklastigem Make-up und mal als clowneskes Abbild einer Frau, die sich bis zur Unkenntlichkeit maskiert hat. Mal schauen, ob Sherman damit einen neuen Trend auslöst - vom Nude-Look zum Clown-Look...