Donnerstag, 29. November 2012

Gropius dreht sich im Grab


Ob Walter Gropius wohl ahnen konnte, was aus seiner 1919 gegründeten Kunstschule einst werden würde? Wohl kaum! Er dreht sich sicher grad im Grab, während wir dieses Bild grad nicht drehen können.

Mittwoch, 28. November 2012

Colour me beautyful


Nelly Jaggi (Berner Kulturagenda) weiss, wie man sich für eine PK stylt: Sie kam mit dem passenden Halstuch zur Ausstellung "Itten - Klee. Kosmos Farbe" ins Kunstmuseum Bern.


Sowohl Johannes Itten (1888-1967) wie Paul Klee (1879-1940) befassten sich mit Farbtheorien, Wissenschaft, Orphismus, Mystik, Natur und allerlei verschrobenem Esokram.


Kurator Christoph Wagner: "Heute weiss fast niemand mehr, dass die in den USA kommerzialisierte Colour me beautyful-Bewegung, die vier den Jahreseziten zugeordnete Typen kennt, auf der Farbenlehre von Itten basiert". Die Kultusse wusste das auch nicht und weiss bis heute nicht, ob sie nun ein Frühlings- oder ein Herbsttyp ist. Hilfe: Steht mir nun lindengrün oder senfgelb?


Auch, dass angeblich jeder Mensch eine Aura mit eigenem Farbklang hat, wussten oder glaubten die Meister der Moderne zu wissen.


Wer die Augen offen hält, stellt rasch fest, wie sehr die abstrakte Kunst des 20. Jahrhunderts unseren heutigen Alltag prägt: Ob Schirme....


...oder Schals... Geometrisch angeordnete Farbkonzepte sind omnipräsent.

Ausstellung: Bis am 1.4.2013 im Kunstmuseum Bern. www.kunstmuseumbern.ch

Cartoon: Alle wollen, niemand kann es sich leisten


Der heutige Cartoon ist einem verheerenden Kreislauf gewidmet: Kulturveranstalter haben kein Geld für Inserat und verlangen daher in zum Teil forscher Manier von Zeitungen, Magazinen & Co., dass diese im Rahmen ihrer Informationspflicht gratis, möglichst gross und mit Bild auf ihre Veranstaltungen hinweisen.
Die Medien auf der anderen Seite nehmen immer weniger Inserateeinnahmen ein, bauen Personal und Seitenumfang ab – und verfügen schliesslich nicht mehr über genügend Ressourcen, um über alle interessanten Veranstaltungen zu berichten. Jedenfalls nicht gratis, möglichst gross und mit Bild.
Was haben wir im Volkswirtschaftsunterricht gelernt? Wer investiert, wird ernten. Nun werfe einer den ersten Stein!

Montag, 26. November 2012

Folk Art @ Zibelemärit


Oink! Ob wir auf der Jagd nach Folk Art wohl Schwein haben?


Etwas politisch unkorrekt fanden wir diesen selbst gebastelten  Chinesen...


Wir stellten fest: Punker kosten eindeutig weniger....


als Pfarrer...


oder Trachtenfrauen...


Pinguine schielen und...


Uhus...


werden dank Schnullern rasch einmal zu Babys.


Auch japanische Touristen fanden dieses Arrangement süss (Kawaiiii!!!) ...


Weihnachten...


und Tränen gehen immer.


Diese schlafende Schönheit haben wir uns schliesslich gekauft.


Danach waren wir im Kaufrausch und hätten fast die in der Kommerzstrasse angetroffene Meerjungfrau fürs Badezimmer auch noch gepostet. Aber wir sind - frei nach dem Motto "Heute nur Zwiebeln" - standhaft geblieben.


Schliesslich hielten wir was Ephemeres....


und was Handfestes fest...


Diesen Kuchen gab es  mit Fondant serviert beim Gfeller... (mehlig, kalt und eher grüselig)


Nachdem ein Kretin, der vor dem Bonsoir stand, uns nicht glaubte, dass wir schon 16 gewesen sind (MERCI!), gingen wir halt in den Progr. Dort war erfreulicherweise nichts los. Wir vermissten weder übel stinkende Foodstände, noch die ganze Agglo- und Landbevölkerung, noch Konfetti und erfreuten uns am hier abgebildeten WC-Toggeli. Fazit: Nächstes Jahr bewaffnen wir uns mit einem Hämmerli, denn eigentlich ist alles ausser die Zwiebel-Kunst ziemlich behämmert an diesem Fest.

Das dreifache Lottchen

Bei einem Besuch im Kunstmuseum Thun sahen die Kultussen dreifach. Die erste Verdoppelung: Frauenkunstpreisträgerin Olivia Notaro bearbeitet ein Gemälde, das die Struktur der dahinterliegenden Wand aufnimmt:


Die zweite Verdoppelung: Im Museumsshop begegnet uns ein Porträt von Cuno Amiet im Postkartenformat, das aussieht wie Olivia Notaro:


Vielleicht sollten die Kultussen Brillen tragen. Hornbrillen, versteht sich!

Sonntag, 25. November 2012

Die artyficiellsten Facebook-Statusmeldungen

Sie wollen als verschroben, kunstbeflissen und widersprüchlich gelten? Die Kultussen geben Ihnen ein paar affektierte Tipps zu Statusmeldungen, mit denen Sie auf Facebook bei ihren verschrobenen, kunstbeflissenen und widersprüchlichen Freunden - ruhig auch mit zusammengeklauten oder halbrichtig zitierten Bonmots Berühmter - punkten können.

Am Montag: Tanzt Rosen und singt Bananen
Am Dienstag: Ich fühle mich so innerlich
Am Mittwoch: Le monde est bleu comme une orange
Am Donnerstag: Ich ist ein anderer und das ist gut so
Am Freitag: Das Leben ist ein Murmeltier, mal schläfts, mal stinkts, mal ists einfach nur pelzig.
Am Samstag: Ein Wiesel sitzt auf einem Kiesel inmitten Bachgeriesel
Am Sonntag: Rituale und Kabbale statt Ora et labora

Zu verhindern sind Meldungen à la:

Juhuuii Wuchenäääänd!!!!
Bi z Cran Canariaa!
Schiebt e Pizza in Ofe

Von Frauen, Quoten und Frisuren


Ein Make-Up wie Juliette Gréco und eine Frisur wie Brigitte Bardot nach einer wilden Nacht: Marianne Pitzen (Gründerin Frauenmuseum Bonn) hat einen faszinierenden Stil. Gemeinsam mit anderen Expertinnen diskutierte sie anlässlich eines Podiums im Kunstmuseum Thun das Thema "Frauen in der Kunstszene - sitzen sie noch in der zweiten Reihe?". Wir sassen tatsächlich in der zweiten Reihe, behielten aber den Überblick. Unsere Einsichten: Quoten sind nicht böse! Tracey Emin ist ein Macker und das ist gut so! Das 21. Jahrhundert wird weiblich! Auch Männer dürfen häkeln, wenn sie damit den Turner Prize gewinnen!

Samstag, 24. November 2012

Mit Gewehr und Gamelle


Wer hat da sein Gewehr verschrottet und neu arrangiert?


Es ist der Künstler Gamelle, der zurzeit im Projektorium einer temporären Ausstellungszone seine von der Arte Povera inspirierten Fund- und Kultgegenstände präsentiert.


Bei diesen Suppenlöffeln denken wir nicht an Kunst, sondern an Cucina Povera. Lasst uns eine Polenta kochen und ein paar Restpösten aus dem Kühlschrank dazuservieren!

Gamelle, im Projektiorium, Bahnstrasse 21, Bern. www.projektorium.ch

Donnerstag, 22. November 2012

On the toilet with Pat Noser


Aborte sind Unorte. Nicht für die Bieler Künstlerin Pat Noser. Sie stellt zurzeit in der Ausstellung "Impressionen" im Kunsthaus Grenchen eine Serie von Selbstporträts, die in Toiletten entstanden sind, aus. Es handelt sich um Drucke auf raues Papier, wie es auf öffentlichen Toiletten zum Händetrocknen aufliegt.

Impressionen: Bis am 20.1 im Kunsthaus Grenchen
www.kunsthausgrenchen.ch

Dienstag, 20. November 2012

Frage des Tages

Wie nennt sich das "Neues Museum Biel NMB" in zehn Jahren?

Fünf Vorschläge:

ENMB: Einst Neues Museum Biel
NMGSNMB: Nicht mehr ganz so Neues Museum Biel
MIDPB: Museum in der Pubertät Biel
AMB: Altes Museum Biel
oder schlicht: Museum Biel MB

IK(unst)EA


Gesichtet in der IKEA. Where else?

Samstag, 17. November 2012

Homestory: Wenn Kultussen zweimal klingeln

Es ist Zeit für eine neue Serie! Wenn die Kultussen bei Ihnen zu Hause klingeln, ist's Zeit für eine Homestory. Unser erstes Opfer: Frau B.P. aus K.

Das GPS führte die Kultussen zielstrebig zur Parterrewohnung, in der Frau B.P. Kunst und Allerlei versammelt hat. Hier unsere Entdeckungen:


Ein dreidimensionales Bild von Michel Haenggi. Wir haben den Test gemacht: Es sorgt wirklich bei jedem Anblick für gute Laune. Immer wieder!


Eine Skulptur von Christoph Hausammann (Was man auf dem Bild nicht sieht: Die Telefonhörer kippen hin und her. Der Hocker gehört übrigens nicht zum Kunstwerk)


Ein Mitbringsel aus Südafrika (Also das Bild, nicht der Hirsch. Und noch was: Wir liiiiieben die Holzwand im Wohnzimmer, was für eine Gemütlichkeit die ausstrahlt!)


Eine Fotoedition von Chantal Michel (die sich übrigens auch im Besitz der Kultussen befindet. Die Fotografie natürlich, nicht die Künstlerin)


Am Ende fanden die Kultussen aber statt an der Kunst grösseren Gefallen an Frau Ps alter Magazinesammlung. Hier ein Bijoux aus den 60ern. Darin enthalten unser neuer Lieblingswerbespruch: "Ein neues Gebiss ist so schön, so edel und wervoll."

Danke Frau B.P. aus K., dass wir in Ihre Wohnung blicken durften!

Freitag, 16. November 2012

Sauwetter...


Machen Sie es wie diese Skulptur in Fribourg. Parka anziehen, Schnute ziehen und niemanden anlächeln, geschweige denn grüssen. Die Shoppingtüte sorgt dann zu Hause beim Auspacken der "Beute" für eine kleine Stimmungsaufhellung.

Donnerstag, 15. November 2012

Reto Camenisch im Quadrat - ein Streitpunkt?

Eine tolle Ausstellung des Thuner Fotografen Reto Camenisch ist zurzeit im Kornhausforum Bern zu sehen. Präsentiert werden Porträts aus 30 Jahren, etwa dieses:


Im Ausstellungsraum wurden die Kultusse Zeuge folgendes Dialogs:

"Die Bilder gefallen mir, auch wenn sie quadratisch sind."
"Ja, quadratisch geht ja eigentlich gar nicht. Überhaupt sind Symmetrien nicht so spannend wie angeschnittene Bilder."

Aha, dachte die Kultusse, dann haben sich in der Vergangenheit Grössen wie Diane Arbus oder Paul Senn geirrt. Oder auch zeitgenössische Fotografen wie Annie Leibovitz.

Vielleicht sollten wir an dieser Stelle auch einfach mal sagen:

- Es kommt auf die Qualität des Bildausschnitts an. Stimmt dieser nicht, wird das Bild auch durch ein freches Format nicht besser.
- Symmetrien sind wunderschön. Die Natur beweist es Tag für Tag.
- Das Format ergibt sich bei einem guten Fotografen durch die Auswahl des Sujets. Verweigert er oder sie sich quadratischen Aufnahmen, verweigert er oder sie sich gewissen Sujets.
- Es gibt nichts langweiligeres, als Leute, die flache, rechteckige Bilder toll finden, wenn sie gerade "in" sind. Denn vielleicht sind ja irgendwann mal quadratische Bilder wieder chic, dann muss man seine Meinung revidieren, was weniger chic ist.

Quadratisch ja oder nein? Machen Sie sich selbst ein Bild. Die Ausstellung im Kornhausforum Bern läuft noch bis am 2. Dezember.

Achtung Kinder, Kunst!

Kunst im öffentlichen Raum ist ja schön und sinnvoll. Kein Wunder, hat sogar das Stadtbudget einen Posten für entsprechende Werke vorgesehen. Was uns im Berner Wankdorf auf einem lauschigen Herbstspeziergang begegnete, war aber nicht soooo schön (subjektiv) und erst recht nicht sinnvoll (objektiv). Gleich neben einem Spielplatz steht eine scharfkantige Eisenskulptur. Das Ironische an der Sache: Ein Flecken Gras hinter der Skulptur ist eingezäunt. Lerne: Gras kann gefährlicher sein als Kunst. Jedenfalls dort, wo Kinder spielen. Oder wars umgekehrt? Hm...



Mittwoch, 14. November 2012

Der letzte Herbsttag von Will Barnet

Wir sind traurig. Einer unserer Lieblingskünstler, der Amerikaner Will Barnet, ist gemäss der New York Times im Alter von 101 Jahren gestorben. Das Makabere: Die Kultusse läuft heute zufälligerweise wie die fleischgewordene Herbstfrau Barnets herum:


Zufall? Die Kultussen glauben nicht an Zufälle...

Montag, 5. November 2012

Cartoon: Frauenkunstpreis feiert


Heute senden wir einen Gruss nach Thun. Zurzeit campiert die Preisträgerin des diesjährigen kantonalen Frauenkunstpreises, Olivia Notaro, im Garten des Kunstmuseums Thun. Dort wird am Sonntag, 25. November, um 11h15 über die Position der Frau in der heutigen Kunstszene diskutiert. Pünktlich zum 10-Jahre-Jubiläum des Preises.

Samstag, 3. November 2012

Mal ihn dir aus


Wenn Ihr Kerl nervt, malen Sie sich einfach einen nach Zahlen: Das Set "M-maybe I really love him" mit einem schönen Sujet à la Roy Lichtenstein ist da genau richtig. Der Pop-Art-Künstler wusste wie Männer und Frauen auszusehen haben und liess meist nur die Damen etwas sagen, beziehungsweise denken. Richtig so.

Erhältlich: www.reuffel.de