Donnerstag, 5. Mai 2011

Von der Antike zurück in die Zukunft

Heute begaben sich die Kultussen an ein und demselben Abend von der Antike in die Belle Epoque und zurück in die Zukunft. Zuerst ging es nämlich an die Vernissage in der triple gallery in Bremgarten, wo zurzeit Zeichnungen aus der Belle Epoque zusammen mit antiken Idolen und Marmorbüsten ausgestellt sind und danach in die Galerie Milieu an eine Auktion mit Gegenwartkunst von Künstlern mit Bernbezug.


Nomen est omen: In die auf antike Kunst spezialisierte triple gallery gelangt man via  Römerstrasse.


Durchs Gartentor links... runter ins Souterrain des Hauses vom .....


Sammler- und Galeristenpaar Ulrike und Peter Feuz.


Serviert werden den Gästen  Häppchen und Cavo. Alles vom Feinsten.


Das sind so genannte Idole: Heute versteht man darunter Leute wie Roger Federer doch eigentlich sind das Marmorfigüren aus der Zeit von 3000-2500 v. Chr.


Augen auf: Das sind  Augenidole, die Ihnen da grimmig entgegenblicken.


Zeitsprung in die Belle Epoque: François Clément Somms (1844-1907) "La joueuse de Billard" verrät viel über die damalige Mode, die feminin und kokett war. Das reizende Bild wurde noch an der Vernissage von einer Sammlerin gekauft.


Auch ein Mädchen, aber ein sehr viel älteres. Der Marmorkopf stammt aus spätrepublikanischer Zeit, ca. ab Mitte 1. Jh. v. Chr.


Hier wird gefachsimpelt....


...nd hier gibts gleich Rosen für Frau Feuz.


Und das sind zwei Damen der besseren Gesellschaft - was immer das heisst - im Gespräch. Die Feuz' fanden die  Skizze mit den lebenslustigen Belle Epoque Mädchen  auf der Rückseite von einer Zeichnung einer  braven Gouvernante.


Kunstvermittlerin Barbara Luginbühl-Sieber führte charmant und informativ  in die Belle Epoque ein.

Ausstellung: Bis am 12. Juni, triple gallery, Römerstrasse 26, 3047 Bremgarten Bern.


Und nun springen wir von der Peripherie in die Berner Altstadt in die Galerie Milieu an den Anlass "Wer ist der beste Künstler/in mit Bernbezug. Kunst und Publikum sind plötzlich um Jahre jünger und statt edler Häppchen gibt es Pommes Chips und Weisswein, dessen Namen man sich nicht zu merken braucht. Dafür ist sogar das Radio DRS da.


Das Prinzip ist einfach: Liste schnappen, Kunstwerk ankreuzen und Summe, die man bereit ist zu zahlen hinschreiben. Alles andere regelt der Markt. Ist Marks Blond jetzt ein Neoliberaler?


Nein, das sei ironisch gemeint. Eine Persiflage sozusagen. Doch Kotscha Reist (links) nimmt das Marks Blond (rechts) nicht ab.


Man wird sogar ein bisschen laut. "Auch off spaces bedienen  doch denselben Markt wie die Galerien", meint Kotscha Reist, der aus einer bewussten Entscheidung heraus bei der von Marks Blond, Galerie Milieu, Grand Palais und Neue Galerie organisierten Auktion nicht mitmachen mochte. "Die Ironie ist hier einfach nicht zu Ende gedacht worden".


"Quatsch. Off Spaces arbeiten unabhängig vom Markt", referiert Blonds und eröffnet so den Galerienstreit, den einst ein Interview von Bernhard Bischoff im Bund auslöste, erneut.


Und Rémy Pia (Galerie Milieu) siehts noch einmal anders: "Das ist ein Experiment mit offenem Ausgang. Es wird spannend sein in zwanzig Jahren zu sehen, welche Künstler durchgestartet sind und welche in der Versenkung verschwunden sind."


Hipsters wohin das Auge reicht: Nerd-Brillen, aufwändig frisierte Tollen und High Heels sind Trumpf.


Doch verstehen die auch etwas von Kunst oder sind die nur wegen den pampigen Schinkengipfeli da?


Wer bietet zu viel für diesen Bären?


Und wer ersteigert den Geheimtipp für nen Appel und nen Ei?


Ein Kissen für Kachelmann


Ein weisses Pferd für Stadtprinzessinnen


Rigassis blonde Geheimwaffe und die vielleicht jüngsten Kunsthändler der Welt, Kevin Muster und Christian Herren, trinken vorerst mal ein Bier. Kunst ersteigert wird später.


Kirchenfenster oder bizarre Systemtheorie?


Wir Blogger schiessen uns am liebsten gegenseitig selber ab.


Während andere sich kokett hinter der Auktionsliste verstecken und partout nicht verraten wollen, wieviel sie für was bezahlen wollen.


Haar-Künstler Pino Zinna von Coiff your success schreibt grosszügig auf und überlegt sich dabei, ob das Werk seiner Frau gefallen könnte oder nicht. Er hätte eigentlich gerne selbst mitgemacht hat aber die Ausschreibung verpasst. "Ich lese doch nur die Vogue und die Gala, da stand nichts von einer Auktion drin."


Irgendwie öbszön diese Figur.


Da hat ein Künstler auf eine Busse infolge Marihuana-Besitzes seine Drogenfantasien gekritzelt. Ob ein bekiffter Galeriebesucher  plötzlich ganz genau verstehen wird, was das Bild uns sagen will und den Preis nach oben schnellen lässt?


Und hier ein Werk von einem äh gänzlich unbekannten Künstler. Kauft es nicht!

Die Auktion läuft noch genau einen Monat lang in der Galerie Milieu, Münstergasse, Bern.

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