Mittwoch, 30. November 2011

Das Spiel der Assoziationen in der russischen Kunst

Am Freitag eröffnet die Ausstellung "Passion Bild" mit russischer Gegenwartskunst aus der Privatsammlung der Zürcherin Arina Kowner (ehem. Verantwortliche Migros Kulturprozent) im Kunstmuseum Bern. Mehrmals betonten heute an der Pressekonferenz die Sammlerin und die beiden Kuratoren Matthias Frehner (Museumsdirektor) und Monika Schäfer, wie viel Spass die Zusammenarbeit gemacht hat - und das spürt man auch in der Ausstellung, die viele unterschiedliche Positionen zusammenbringt und doch nie belanglos wirkt.

Grossen Spass dürften vor allem jene Besucherinnen und Besucher haben, welche sich nicht gut auskennen in der russischen Gegenwartskunst und so für einmal wieder zu Entdeckern werden im Museumsraum. Die russische Bildsprache ist nicht immer auf Anhieb zu deuten - oder dann kann man sich nicht entscheiden, was das eine oder andere Element zu bedeuten hat. So gerieten sich die Kultussen vor Inal Savchenkovs "Sonne, gib uns Wärme und Licht" von 1992 beinah in die langen Haare, weil sie sich nicht einigen konnten, worauf der Künstler denn damit referiert:


Für Kultusse 1 ist der Fall klar: auf Ferdinand Hodlers "Die Nacht":


Für Kultusse 2 handelt es sich beim gelben Männchen unbestritten um ein Wesen der Comicreihe "Mumins":


Wer hat Recht? Wer weiss. Klar ist aber, dass es sich bei der Sonne im Bildtitel um Vätterchen Russland handelt.

Ausstellung: bis am 12.2., Vernissage ist am Freitag 2.12. um 18.30h im Kunstmuseum Bern an der windigen Hodlerstrasse (fällt eigentlich nur den Kultussen auf, dass es in der Hodlerstrasse immer viel stärker und kälter windet, als sonst wo in der Innenstadt??)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen