Mittwoch, 30. Mai 2012

Museumspersonal im Fokus IX: Der Social-Multi-Media-Manager


Alle sprechen vom digitalen Zeitalter. Auch die Museen. Websites sind längst passé, Facebook- und Twitter-Accounts müssen her. Das Kommunikationspersonal muss nicht mehr nur zum Telefonhörer greifen und in die Computertastatur hauen, plötzlich sind ganz andere Fähigkeiten gefragt: Kurznachrichten für Tweeds und Statusaktualisierungen verfassen, Fotoaufnahmen für Flickr oder Picasa bearbeiten – und natürlich auch Videoaufnahmen machen, schliesslich lautet das Zauberwort dieser Tage „Multimedia“. Da können Worte und Bilder natürlich nicht mehr mithalten und plötzlich mischt sich ein Museumsregisseur an der Medienkonferenz unter die Journalisten, an der Vernissage unters Publikum und während Führung unter die Teilnehmer. Aussagen von Kunstschaffenden, Direktoren, Kuratoren, Ausstellungsführern, begeisterten Besuchern werden eingefangen, geschnitten – und schliesslich gepostet. Als Podcasts fürs mobile App, oder auch einfach nur für die (auch schon fast wieder veraltete) Facebook-Seite. Kein Wunder, schaffen zahlreiche Museen für diese vielseitigen Anforderungen eigens Stellen. Social Media Manager werden gesucht. Und welche Qualifikationen müssen sie mitbringen? Ein Nerd sein. „Diabolo III“ unter zehn Stunden spielen können. Schneller SMS tippen, als andere das Wort „Social-Multi-Media-Manager“ aussprechen können. Ja, so ist das im digitalen Zeitalter. Plötzlich hat es sich ausgezahlt, in der Schule der Aussenseiter in Manchesterhosen gewesen zu sein.

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