Mittwoch, 11. Januar 2012

Museumspersonal im Fokus VII: Der Metal(l)-Techniker

Er sieht aus, als komme er von oder ginge gleich an ein Metal-Konzert, dabei ist sein Arbeitsbereich Metall, Holz, Kabel und Farbe: der heavy Museumstechniker - wir verzichten hier aus offensichtlichen Gründen auf die weibliche Form (dafür trägt dieses Museumspersonal auch gerne mal die Haare lang). Kunst findet er interessant, vor allem dann, wenn sie in Form einer verstaubten VHS-Kassette, einer 10'000-teiligen Installation oder einem frei im Raum schwebenden Rahmen daher kommt. Stundenlang tüftelt er an Ideen, wie er die Kabel von der Videoinstallation im Boden oder an der Decke verschwinden lassen kann, mit welchem Trick sich auch das grösste und schwerste ausgestopfte Tier mühelos an der Museumsdecke aufhängen lässt und welche Skulptur auf welchem Sockel am besten zur Geltung kommt – auf Sockeln, die er auch gleich selbst herstellt natürlich! Nicht selten greift er dafür auf Werkzeug zurück, das er zuhause fein säuberlich geordnet hortet. Denn auch wenn sein Haar zerzaust ist, dieser Herr hält strickte Ordnung wenn es um Stecker, Nägel und Holzlatten geht. Und es gibt etwas, was er über alle Massen liebt, was er anbetet und für jede Gelegenheit immer, aber auch immer mit sich herum trägt: DUCK TAPE, hierzulande schlicht Gaffa. Gaffa ist sein Aspirin, sein Windex, mit dem er nach der Arbeit auch einfache Knochenbrüche bei Haustieren behandelt, mit dem er Notizen für die Liebste am Kühlschrank befestigt und mit dem er sich den Garderobenschlüssel im Hallenbad auf die Brust klebt.

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